Geschirmte Stromkabel: Geschäftsmodell erkennbar (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.07.2013, 23:15 (vor 3886 Tagen) @ Alexander Lerchl

Der Vortrag über Abschirmung war ausführlich und sachlich. Es war wichtig für mich zu hören dass das Installieren von abgeschirmte Stromkabeln ein wichtig erste Schritt ist.

Und ganz nebenbei zeigt sich, was der freundliche Baubiologe von nebenan den EHS da beim Lagerfeuer für Gruselschichten erzählt hat, damit der Absatz teurer geschirmter Stromkabel in Gang kommt (kosten ungefähr das 5-fache eines gewöhnlichen NYM-J 3 x 1,5). Diese Schirmmaßnahme ist mMn ebenso wie die beliebten Netzfreischalter überflüssig wie ein Kropf. Denn Mensch und Tier sind gegen niederfrequente elektrische Felder ausgesprochen widerstandsfähig, sie vertragen bei 50-Hz-Netzwechselspannung elektrische Feldstärken von bis zu 5000 V/m (Grenzwert). In Wänden verlegte stinknormale Stromkabel "belasten" Menschen unter ungünstigen Umständen (geringer Abstand) mit weniger als 100 V/m.

Also: Der angeblich so "wichtige erste Schritt", nämlich im schlimmsten Fall Wände aufstemmen und geschirmte Stromkabel verlegen lassen, ist ungefähr so sinnfällig, wie "Sesam öffne dich" zu rufen, wenn man die Zahlenkombination des Möbeltresors vergessen hat. Die teure Investition schützt mMn vor einem Risiko, das mit angeblichen Erfahrungsberichten & von Ich-weiß-was-Mietmäulern in die Gesellschaft eingeschleust wird, das bei einer objektiven Prüfung jedoch zum Null-Risiko verdunstet.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Mietmaul


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