NF+HF: Ist gemischte Exposition biologisch aggressiver? (Allgemein)

Gast, Samstag, 08.06.2013, 02:23 (vor 3968 Tagen)

Mobilfunkgegner sind ausgesprochen erfinderisch wenn es darum geht, den wissenschaftlichen Kenntnisstand mit irgendwelchen Hypothesen infrage zu stellen. Die meisten dieser Hypothesen sind abwegig oder leicht widerlegbar und daher ohne Belang. Zu den wenigen ernst zu nehmenden Hypothesen zählt die des Feldmixes. Die Feldmix-Hypothese besagt: Praktisch nirgendwo ist ein einfaches Expositionsszenario mit nur einer einzigen Feldquelle gegeben, sondern es herrscht immer ein Feldmix, ausgelöst durch eine NF-Quelle (50/60 Hz) und eine oder mehrere HF-Quellen (GSM, UMTS, LTE, Tetra, Rundfunk, W-LAN ...). An jedem Punkt der Erde sei ein anderer Feldmix anzutreffen und deshalb seien Laborversuche, bei denen z.B. sogenannte "Elektrosensible" mit einem einzigen HF-Signal befeldet werden (z.B. UMTS), praxisfremd und daher wertlos. Ziel der Feldmix-Hypothese ist es, entwarnende Laborstudien gleich paketweise als grundlegend fehlerhaft zu brandmarken. Die Expostion mit nur einer Feldquelle ist bei Laborversuchen schon als Gründen der praktischen Handhabung gang und gäbe.

Mit plakativen Vergleichen versuchen Mobilfunkgegner die Feldmix-Hypothese gegenüber Laien plausibel zu machen. So ein Vergleich gilt beispielsweise dem "grauen Faltentintling". Ein Speisepilz, der, wenn er jung ist, gut schmeckt. Wird zu so einem Pilzgericht jedoch Alkohol getrunken, kann es richtig gefährlich werden, denn dann ist der Pilz giftig!

Würde man den Pilz nun allein (ohne Alkohol) auf Giftigkeit testen, so die überzeugende Schlussfolgerung, könnte man dies 100 Jahre lang ohne Befund tun. So wie bei Laborstudien mit nur einer HF-Feldquelle "Elektrosensible" nicht reagieren. Erst wenn der Alkohol als zweite Einflussgröße hinzu käme (Laborstudie: NF), würde sich das wahre Gefährdungspotenzial des grauen Faltentintlings zeigen.

Leicht vorstellbar, dass ein Referent der Mobilfunkgegner auf einer Veranstaltung "im Dorfkrug" seine Zuhörer auf diese Weise einwickeln kann. Bei Laien mag das funktionieren, nicht aber bei Fachleuten.

Was Dr. Giulia Ratto (Pseudonym) zur biologischen Relevanz der Feldmix-Hypothese und zur Giftigkeit des Faltentintlings zu sagen hat, das steht schon seit 4. August 2010 hier.

Tags:
NF, Hypothese, Feldmix, HF


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