Plan B: A bisserl was geht immer (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.01.2013, 17:59 (vor 4318 Tagen) @ Gast

Antrag der Fraktion von Jörn Gutbier

Die neue Kindertagesstätte in der Hauffstraße/Erhardtstraße wird im Zuge der Baumaßnahme mit einer wirkungsvollen Hochfrequenzabschirmung ausgestattet.

Nun, das hat ja nicht geklappt, kluge Gemeinderäte der CDU und der Freien Wähler in Herrenberg haben sich vom Drängen der Grünen nicht einschüchtern lassen. Und wenn Maya Wulz, Fraktionschefin der Grünen im Gemeinderat, die Ablehnung als "im Kern verantwortungslose Entscheidung" bezeichnet, dann möchte ich ihr entgegnen, dass aus meiner Sicht bereits der Antrag auf Schirmung "im Kern verantwortungslos" war. Denn es sollte sich doch inzwischen herumgesprochen haben, Mobilfunk-Sendemasten tun niemandem etwas, schon gar nicht wenn sie 100 Meter oder weiter weg sind.

So ganz leer ging die "Grünen-Connection" aber nicht aus. Denn wie man auf der Facebook-Seite von Diagnose-Funk unschwer feststellen kann, hat der Anti-Mobilfunk-Verein das Umweltinstitut München "geliked", d.h. dem einen Verein gefällt was der andere Verein so macht. Ist ja auch nicht weiter schlimm, möchte man meinen.

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In Gegenrichtung hat das Umweltinstitut München, das den Grünen nahe steht, den Anti-Mobilfunk-Verein allerdings nicht "geliked". Das ist gut aber auch undankbar. Denn der Gemeinderat der Stadt Herrenberg hat am 24.07.2012 beschlossen (Word-Datei):

Das Umweltinstitut München wird beauftragt ein Immissionsgutachten entsprechend dem Angebot vom 24.05.2012 zu erstellen und die Stadt Herrenberg im Dialog mit den Mobilfunkbetreibern zu begleiten.

"A bisserl was geht immer" wusste schon der ewige Stenz Monaco Franze (Helmut Fischer). Ich frage mich allerdings, wozu für so ein nutzloses Immissionsgutachten das Umweltinstitut nach Herrenberg auslaufen muss, ich dachte Herr Gutbier sei Baubiologe und könnte mal eben schnell die gewünschte Messung als Gefälligkeit gegenüber dem Gemeinwohl gratis erledigen. So wird jetzt wieder unnötig Geld verbraten, nur um ein Gutachten zu bekommen, das Immissionswerte weit unter Grenzwert ausweisen wird und dann in irgendeinem Aktenordner verschwindet.

Vielleicht geht es ja wirklich nur um "Krötenwanderung". Gefühlt habe ich jedenfalls schon mehrfach den Eindruck gehabt, dass Gemeinden mit "grüner" Beteiligung besonders gerne Gutachten zur Datenbeschaffung in Elektrosmogfragen beauftragen, gerne auch beim Umweltinstitut München, das Diagnose-Funk zwar nicht "geliked" hat, Bündnis 90/Die Grünen aber schon. Ob es diese "Grünen-Connection", bei der grüne Politiker grüne Vereine mit Aufträgen versorgen, wirklich gibt, müsste eine systematische Analyse von Auftraggebern und Auftragnehmern im Kontext Mobilfunk zeigen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Filz, Umweltinstitut München, Krötenwanderung, Seilschaft, Herrenberg


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