Die S-Bahn und der Monitor (Allgemein)

Raylauncher @, Mittwoch, 08.09.2010, 21:47 (vor 5220 Tagen) @ H. Lamarr

Meinen Sie, dass die Effekte auf Ihren CRT-Monitor durch die Magnetfelder verursacht wurden, die von dem über 1 km entfernten anfahrenden Zug stammten? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen ...

Der S-Bahnhof liegt tatsächlich mehr als 1 km weit weg. Aber: Wenn der Zug anfährt, fließt der hohe Strom durch die Oberleitung - und diese Oberleitung führt in nur 75 Meter Abstand bei mir vorbei. Deshalb behaupte ich: Ja, es sind die 16-2/3-Hz-Magnetfelder gewesen, die mein Monitorbild zum Pumpen brachten. Gemessen habe ich das mangels Messgerät allerdings nie. Eine Kunde von mir hat das gleiche Problem bei seinem Firmengebäude gehabt, das noch näher (35 m) an einer vielbefahrenen Bahntrasse steht. Die hatten schweineteure Schirmhauben aus Mu-Metall über ihre Monitore stülpen müssen - und selbst danach hat es noch leicht gezappelt.

Die Erklärung von Spatenpauli scheint mir grundsätzlich plausibel. Da beim Stromkreis Oberleitung - Schiene bzw. Erde eine relativ große Leiterschleife gegeben ist, ist die Reichweite der entstehenden Magnetfelder schon mal ziemlich groß. Offensichtlich befindet sich das nächste Unterwerk (Einspeisung) zu der Seite der Strecke, die an seinem Haus vorbeiläuft. Dabei fließt der Anfahrstrom (ca. 240 A) über die Oberleitung zur Lok, während der Rückstrom sich auf Schienen und das Erdreich aufteilt. Dazu kommt noch, dass der Stromanteil über das Erdreich den kürzesten Weg nimmt; wenn die Strecke einen Bogen macht, können dadurch Stromanteile direkt über das Grundstück fließen und dort höhere Magnetfelder verursachen als vom Abstand zur Strecke zu erwarten wäre.

Raylauncher


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