Und die Industrie reibt sich schon die Hände (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 09.12.2009, 17:34 (vor 5246 Tagen) @ Realist

Es geht um Vorsorge (precaution) - nicht um Glaube.

Sieben Milliarden Euro zur Vorsorge gegen ein real nicht existierendes Risiko durch Mobilfunk-Sendemasten zu versenken - in die Taschen der Industrie wohlgemerkt, nämlich von den Infrastruktur-Errichtern - das ist für mich wie die weltweite Ausgabe von sechs Milliarden Schutzhelmen, um gegen Meteoritentreffer geschützt zu sein.

Nein, mMn ist ein solcher Schritt der blanke Wahnsinn. Da wird unter dem Deckmäntelchen der Bürgernähe mit endlos viel Bla und noch mehr Desinformation in Wirklichkeit nur das ins Auge gefasst, was den Lobbyisten der Infrastruktur-Errichter wie Nikoa-Ximenzi oder Erichsohn ein paar Dumpfbacken glaubend gemacht haben, dass es ihre eigene Idee sei. Mit Vorsorge hat dies mMn ebenso wenig zu tun wie bei der Schweinegrippen-Impfung, mit schlauem Taktieren und gezieltem Desinformieren hat dies dagegen viel zu tun.

Es gibt keinen einzigen rational vertretbaren Grund dafür, den Grenzwert für Mobilfunk-Sendemasten auf 0,6 V zu reduzieren. Keinen einzigen!

Zu doof nur, dass man diesmal die "Industrie" nicht als böser Bube hinstellen kann, sondern den Jungs dort die gebratenen Fasane förmlich von den "Dumpfbacken" nachgeworfen werden. Das nenne ich genialen Lobbyismus: Den Leuten 7 Mrd. Euro für fast Null Gegenwert aus der Tasche ziehen und dafür auch noch Dank und Begeisterung kassieren! Blöd ist freilich, dass die Generalprobe in Liechtenstein nicht funktioniert hat. Macht nix, in F gibt's Next-up zum schrillen Panik-Anheizen und noch viel viel mehr Masten als im Fürstentum.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Willkür, Lobbyismus


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