Studie Frankreich (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 08.12.2009, 23:31 (vor 5247 Tagen) @ Realist
bearbeitet von Doris, Mittwoch, 09.12.2009, 00:23

Straßburg Teststadt für Messung von Elektrosmog
Straßburg (dpa) - Eine Studie wird von Januar an die Auswirkungen der
Strahlungen von Mobilfunkantennen überprüfen. Insgesamt beteiligen
sich 16 französische Städte an dieser Initiative des
Umweltministeriums in Paris. Es geht darum, angesichts möglicher
Auswirkungen auf die Gesundheit die elektromagnetischen Felder von
Mobilfunkantennen zu verringern.

Diese Nachricht geistert momentan durch die allseits bekannten mobilfunkkritischen Seiten und wird von den Kritikern bejubelt unter der Argumentation "wir werden wahrgenommen".

Welchen Sinn macht so eine Aktion, außer "wir werden wahrgenommen" nun wirklich.

Zum einen handelt es sich wohl nur um einen Vorschlag. So schreibt Diagnose Funk

Anlässlich des kürzlichen runden Tisches mit der Regierung, hat die Kampagnen Gruppe Robin des toits ('Robin Hood der Dächer') vorgeschlagen diesen niedrigeren Grenzwert von 0,6 V/m in etlichen Städten zu testen.

Es haben sich zwar etliche Stadt-/und Landräte gemeldet, weit mehr als berücksichtigt werden könne, aber was bringt so eine Reduktion wirklich für den Bürger und seine zu schützende Gesundheit?.

Was soll eigentlich getestet werden? Was die Auswirkung auf die menschliche Gesundheit betrifft, ist sowas schlichtweg Blödsinn, da es keine Zahlen zu Erkrankungen in Zusammenhang mit Sendemastanlagen gibt. Außerdem kann und wird es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Mobilfunksendeanlagen geben, sondern wenn, dann durch EMF allgemein. Es kann getestet werden, ob bei einer probeweise Senkung auf 0,6 V/m weiterhin die Mobilfunkdienste aufrechterhalten werden können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Netzbetreiber darauf einlassen, für eine zeitlich begrenzte Probephase zusätzlich Sendeanlagen zu installieren. Also wird wohl für diese Zeit die Mobilfunknutzung eingeschränkt bzw. stellenweise verunmöglicht werden. Dies ist sicherlich der beste Weg der gesamten Bevölkerung zu zeigen, welche praktischen Auswirkungen so eine ideologische Forderung hat.
Was bringt so eine drastische Senkung wirklich der Gesundheit der Bevölkerung. Eine Liste der Städte, die sich beworben haben, ist im Link zu sehen. Die Machbarkeit muss noch überprüft werden. Vermutlich wird nicht in Gebieten mit sehr hohem Mobilfunkaufkommen reduziert werde, sondern in Gebieten mit schwächerer Nutzung, wo der Grenzwert ohne größere Probleme gesenkt werden kann. In solchen Gebieten ist der prozentuale Anteil der Bevölkerung, die speziell durch Sendeanlagen beeinträchtigt werden, ganz sicherlich nicht so hoch wie der Anteil der Haushalte, die sich durch die eigene Funktechnik belasten.

Da, so nehme ich an, keine zusätzlichen Antennen installiert werden, werden die Handys mit höherer Leistung arbeiten müssen, den Telefonierenden höher belasten und somit auch mehr in die Umgebung abstrahlen. Die Leute scheinen immer zu vergessen, dass wir mehr "wandelnde Mobilfunkantennen" haben als fest installierte.

So ein Versuch ist m.E. allem dienlich, aber am wenigsten dem Schutz der Bevölkerung vor EMF.

Ob die geplante Aktion auch tatsächlich umgesetzt wird, werden wir sehen. Nachdem die Sendemastgegner nun alle hoffnungsvoll nach Liechtenstein geblickt habe, und es sich dort auch nicht durchgesetzt hat, sieht Frankreich die Sache vielleicht nochmals unter einem anderen Gesichtspunkt. Aber es könnte natürlich auch das Gegenteil bewirken, die Franzosen sind sehr forsch zur Zeit in ihrer Vorgehensweise. Vielleicht zeigen sie der Welt, was Liechtenstein nicht geschafft hat. Planungen erfolgen Anfang Januar, die ersten Ergebnisse werden im zweiten Quartal 2010 zur Verfügung stehen.

Tags:
Diagnose-Funk


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