Melatonin und Brustkrebs - Fakten (Allgemein)
Ich schließe mich der Äußerung von Fee an und bin froh, dass Sie doch noch ein waches Auge auf Laiendiskussionen haben. In Kritikerkreisen wird man ständig mit diesen "Parolen" konfrontiert und mit diesen Fakten kann dagegengehalten werden.
Und durch Ihre momentan etwas leicht explosive Art komme ich dann bei Diskussionen auch nicht in Gewissenskonflikt mich in meiner Kampfbereitschaft ausbremsen zu lassen.
Nicht viel falsch machen?
Da sind Sie aber völlig auf dem Holzweg. Lesen Sie noch einmal das Kapitel 3 und den Abschnitt davor aus dem von Ihnen verlinkten Dokument des RKI richtig durch.
Also im Abschnitt davor steht folgendes
Da die Melatoninsekretion einem circadianen Zeitgang unterliegt und die Akrophase bei unterschiedlichen Personen im Verlauf des Tages und der Nacht zu anderen Zeiten auftritt, sind Einzelbestimmungen wenig aussagefähig. In wissenschaftlichen Studien werden daher üblicherweise Konzentrationszeitprofile erhoben, wobei die Einwirkung von hellem sichtbaren Licht vermieden werden und die Probengewinnung während der Nacht unter "Rotlichtbedingungen" (Schlaflabor)erfolgen muss, um die natürliche Sekretion während der Dunkel- phase nicht zu unterbrechen. Ein einfacher Summenparameter steht mit der Bestimmung des Metaboliten 6-OHMS zur Verfügung, aber auch hier ist wegen des Einflusses der circadianen Rhythmik darauf zu achten, dass festgelegte Zeitintervalle der Uringewinnung eingehalten werden, z.B. 24-Sunden-
Urin oder der gesamte Urin in der Zeit von 22-8 Uhr.
Ok, die strenge Überwachung des Schlafes ist nicht gewährleistet, wenn da irgendjemand Blut abnimmt und diese Proben Dr. Scheiner schickt.
Aber das mit dem gesammelten Urin, das zumindest muss ihm bekannt sein. Ok, ist trotzdem nicht streng wissenschaftlich.
3 Einflüsse auf die Melatoninsekretion beim Menschen
Die pineale Melatoninsekretion wird durch die Einwirkung von hellem sichtbarem Licht auf die Netzhaut stark vermindert. Unterbrechungen der Dunkelheit in der Nacht (Licht zur Nacht) sind der wichtigste Einflussfaktor [37]. Tierexperimentell kann die Melatoninsekretion auch durch elektromagnetische Strahlung mit Wellenlängen außerhalb des sichtbaren Bereichs beeinflusst werden, z.B. niederfrequente EMF sowie gepulste statische Magnetfelder [5, 38]. Für den Menschen ist letzteres jedoch nicht bewiesen.
Verschiedene Medikamente können die Melatoninproduktion beeinflussen, darunter Betablocker, Kalziumantagonisten und Psychopharmaka (Benzodiazepine), Antidperessiva (MAO Hemmstoffe), ebenso wie Alkoholkonsum [39-41].
Sowohl die Art der Nahrung als auch die Menge und der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme haben einen Einfluss auf die zirkulierende Melatonin- konzentration [28, 42]. Es ist bekannt, dass manche Pflanzen (Tomaten, Bananen, Mais, Reis, Gerste) Melatonin enthalten [43-47]. Auch das Trinken von coffeinhaltigen Getränken kann den Melatoninspiegel im Serum beeinflussen [48, 49]. Auch die Nahrungsmenge selbst hat einen Einfluss, bei Nahrungsreduktion (Fasten) und bei anorektischen Menschen kommt es zu einer veränderten Ausschüttung von Melatonin [39, 50-53].
So und bezüglich der korrekten Aufklärung für den mitlesenden Laien hier noch der Absatz 4.
4 Bewertung und Empfehlung
Bisher liegen keine Studien, wissenschaftlich belegte Daten oder andere Erkenntnisse vor, die eine Aussage gestatten, ob sich die Bestimmmung von Melatonin im Serum/Speichel oder der Bestimmung von Melatoninmetaboliten im Urin zur spezifischen Erfassung biologischer Wirkungen elektromagnetischer
Felder und Hochfrequenzstrahlung eignet.
Wegen der Messunsicherheiten und Interferenzen bei der Probennahme, Lagerung und Analytik von Melatonin und angesichts der vielfältigen sonstigen Einflüsse und Rückkopplungen auf die Melatoninbildung in der Epiphyse bzw. dem Intestinaltrakt und der daraus resultierenden großen interindividuellen Schwankungsbreite erweist sich die Melatoninkonzentrationen im Speichel oder Serum als sensitiver oder spezifischer Biomarker der Belastung und der Beanspruchung durch EMF als nicht geeignet. Da die interindividuelle Streuung
sehr hoch ist, sind Reihenuntersuchungen ohne Aussagekraft, zumal Einflussfaktoren (z. B. Licht zur Nacht, Ernährung) in Feldstudien kaum zu kontrollieren sind [23].
Die Kommission hält Melatonin somit nicht für einen validierten
Biomarker, um die Exposition oder biologischen Wirkungen von nieder- bzw. hochfrequenten EMF bei einzelnen Patienten oder Bevölkerunggruppen zu erfassen. Bestimmungen von Melatonin, gemessen im Speichel, Serum oder als Ausscheidung des Metaboliten 6-Hydroxy-Melatoninsulfats, sind
nicht geeignet, um aus den gewonnenen Ergebnissen gesundheitliche
Schlussfolgerungen zu ziehen bzw. gesundheitliche Beurteilungen oder Gefährdungsabschätzungen durch elektomagnetische Felder für den Menschen vorzunehmen.
Quelle: Robert-Koch-Institut
So, jetzt sind die Fakten zu "Sinn und Unsinn der Melatoninbestimmungen unter laienhaften Bedingungen" schön zusammengefasst.
Fazit: Die 27,-- Euro für die Untersuchung sind demzufolge besser in einen schönen Abend mit Pasta und Vino investiert mit verliebtem Blick in die Augen seines Gegenübers. Und wenn der, welcher gegenüber sitzt, vielleicht der heimliche Geliebte ist, dann hat das sicherlich einen drastischeren Einfluss auf den Melatoningehalt als die nahe Mobilfunkantenne.
P.S.: Ich werde es wohl nie begreifen: Da forschen millionenteure Programme seit Jahrzehnten an wenn überhaupt minimalen biologischen Wirkungen solcher schwachen Felder wie des Mobilfunks
Das werde ich auch nie begreifen, warum millionenteure Programme seit Jahrzehnte an minimalen biologischen Wirkungen forschen, obwohl der tägliche Gang über die Straße wesentlich mehr Gefahren birgt.
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20.02.2008, 15:17
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