BILD: Nach Krebs-Drama im "Tatort" (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 28.08.2007, 15:15 (vor 6086 Tagen) @ underground

Strafrechtliche Konsequenzen sollten durchaus einmal geprüft werden.

Ach du meine Güte, ist doch nur 'n Film! Vor Jahren soll sich mal folgendes zugetragen haben: Ein Waschmittelhersteller warb im Fernsehen damit, dass sein Pulver ein fleckiges Tuch sogar dann restlos säubert, wenn vor der Wäsche in das Tuch ein Knoten gemacht wird. Diesen Werbespot hat dann ein Kunde "repliziert" - und das Tuch war dort, wo der Knoten war, natürlich fleckig. Die Sache ging wegen unlauteren Wettbewerbs vor Gericht und der Waschmittelhersteller gewann. Richterliche Begründung dafür: Werbung sei von Haus aus verlogen, das wisse jeder und deshalb dürfe man die Werbebotschaften nicht für bare Münze nehmen.

Diese Toleranz verdient meiner Meinung nach auch dieser Tatort. Die Geschichte ist fiktiv, wie immer bei Tatort, und die Darstellung und Situation der Mobilfunkgegner (Fundis) erschien mir durchaus realistisch. Die absichtliche Verstrahlung mag krass anmuten, aber auch so etwas hat's im echten Leben schon gegeben (manipulierter Mikrowellenofen in einer Mauernische zur Schlafzimmerwand des Nachbarn - aus einer TV-Sendung über Nachbarnkriege). So gesehen hat Tatort vielleicht etwas dick aufgetragen, was die kriminelle Energie der Betreiber-Chefin anging, aber bevor der erste Gammelfleischskandal hochkochte, hätte ich es auch nicht für möglich gehalten, dass verdorbenes Fleisch tonnenweise gezielt in den Lebensmittelkreislauf eingeschleust wurde - und, wie ich soeben gelesen habe, allen vorangegangenen Skandalen zum Trotz nach wie vor eingeschleust wird. Da bleibt einem die Spucke weg!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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