Quellenstudium (Allgemein)

RDW, Sonntag, 29.04.2007, 08:39 (vor 6179 Tagen) @ H. Lamarr

Neu wären die Erkenntnisse dann zwar nicht, doch müssen sie

offensichtlich von den Mobilfunkkritikern selbst erarbeitet werden, um von
diesen auch geglaubt zu werden.

Ja, genau so sehe ich das auch. Sie können 100-mal recht haben mit der
Einschätzung einer Situation, bei den Kritikern machen Sie dennoch keinen
Punkt, nur weil Sie es sind, der die Einschätzung zum besten gibt.

Es ist nur natürlich, wenn man bei von einem selbst als nicht vertrauenwürdig eingestuften Quellen ein Misstrauen entgegenbringt. Persönlich halte ich es jedoch für ein mentales Defizit, wenn dieses Misstrauen dann auch noch dazu führt, noch nicht einmal die angebotenen Referenzen anzuschauen und stattdessen bei den oft in der Luft schwebenden Überlieferungen zu verbleiben, nur weil sie die bereits vorhandene Meinung stützen bzw. überhaupt erst gebildet haben.

Meine eigene, im Lauf der Jahre übrigens gewachsene Skepsis gegenüber Mobilfunkkritikern kommt zu einem guten Teil eben genau dadurch, dass ich mir ihre Argumente anschaue, um sie daraufhin aber auch zu überprüfen.

Manchmal frage ich mich aber schon, wie die ersten 15 Jahre
Mobilfunkkritik wohl verlaufen wären, wenn die Akteure dieses Schauspiels
nicht von Anfang an mit Keulen gegenseitig aufeinander los gegangen wären,
sondern den Dialog aufgenommen hätten, noch bevor hier wie dort die
Schubläden mit Namen beschriftet wurden.

Ich halte die eingetretene Entwicklung für unausweichlich. Elektromagnetische Felder bilden mit ihrer Kombination aus Nichtfassbarkeit und indirekt sichtbarer Allgegenwärtigkeit eben ein dankbares Feld für allerlei Zeitgenossen, vom Spinner über Besorgte und Idealisten hin zu Geschäftemachern in Forschung und Gewerbe. Letztere sind aus nachvollziehbaren Gründen übrigens die am längsten verbleibenden Treiber des Themas und benötigen zudem ein Mindestmaß an "Unsicherheit" des Ganzen, daher auch die von Ihnen beobachtete Zurückhaltung derselben bei Versuchen der Klärung oder gar Fixierung von Einzelthemen.

Zudem beschränken sich die kritisierten Themen ja nicht nur auf den Mobilfunk, sondern reichen von Radio- & Fernsehsendern, WLAN und Hochspannungsleitungen hin bis zu Abstrahlungen von PC's oder Magnetfeldern von sich drehenden Autorädern. Wer also sind alles die Akteure der Verteidigung?
Da ist man dann ganz schnell bei "der Industrie" oder "der Politik" im Ganzen und auf der Gegenseite bei den Gesellschafts- und Fortschrittskritikern, die ebenfalls einen Teil der Mobilfunkkritiker stellen und oft die mit am wenigsten an Faktentreue interessierten Mitstreiter sind.

RDW


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