Die Kunst der Darstellung ist die halbe Karriere
Lieber Raylyncher,
Sie sind schon ein Meister Ihres Fachs: Da tadeln Sie Heike der
missverständlichen Interpretation, nur um dann ihrerseits missverständlich
zu interpretieren - ohne dabei allerdings Heike auch nur ansatzweise zu
widerlegen. Das, lieber Raylyncher, verdient durchaus Anerkennung. Zur
Sache möchte ich jedoch anmerken:
a) Laut Wuschek ist im Bus in den Additionszonen der Reflexionen die
Feldstärke nicht "kaum höher", sondern doppelt so hoch wie im Freifeld.
b) Was haben Sie gegen die Spitzenwerte und die damit verbundene
Worst-case-Betrachtung? Dies ist doch bei der Risikoabschätzung gang &
gebe. Auch die RegTP z. B. berechnet die Sicherheitsabstände um
Basisstationen nach diesem Muster, um auf Nummer sicher zu gehen. Wollen
Sie sagen, die RegTP macht da was falsch?
c) Der Maximalwert von 132 mW/m² resultiert aus einem einzigen in Bus mit
voller Leistung sendenden Handy. In so einen Bus passen aber je nach
Bauart gut und gerne 60, 80 oder mehr Leute. Wissen Sie was im Bus für
Maximalfeldstärken auftreten können, wenn jetzt zehn Leute gleichzeitig
unter ungünstigen Empfangsbedingungen telefonieren? Ich glaube Sie ahnen's
zumindest, und deshalb haben Sie diesen Punkt in Ihrer Entgegnung so
dezent unterschlagen.
d) Wuschek hat in einem Bus ohne metallbedampfte Scheiben gemessen. Ich
glaube Sie wissen sehr gut was das heißt, zumal die Wärmeschutzverglasung
auch bei Bussen im Vormarsch ist.
Ihr spatenpauli
Lieber Spatenpauli,
ganz ohne Kommentar möchte ich Ihre Ausführungen doch nicht stehen lassen:
zu a:
der maximal festgestellte Wert aufgrund von Überlagerungen liegt mit bis zu 3 dB noch im Bereich der Messungenauigkeit (professionellen Messequipments). Doppelt so hoch klingt für den Laien natürlich drastischer. Um einen derartigen Effekt zu beobachten, müssen Sie nicht in einem Bus messen. Sie finden derartige Feldstärkeüberhöhungen auch in der unmittelbaren Umgebung reflektierender Flächen und in städtischer Umgebung.
zu b:
Ich bezog mich hier nicht auf eine Betrachtung des Worstcase. Dieser wurde bereits dahingehend berücksichtigt, als jeweils das räumliche und vektorielle Maximum der Messungen dokumentiert ist. Mit den Spitzenwerten meinte ich also nicht die aufgrund von Feldinhomogenitäten auftretenden räumlichen Feldstärkespitzen (siehe Punkt a.), sondern den PEP-Wert (peak envelope power) des zeitlichen Signalverlaufs. Der für Grenzwertbetrachtungen relevante zeitliche Mittelwert des Signals ergibt sich beim Handy aus dem Tastverhältnis von 1:8. Bei Basisstationen hingegen wäre Spitzenwert gleich Mittelwert zu setzen, da hier ja alle Zeitschlitze theoretisch mit voller Leistung aktiv sein können.
zu c:
Auch wenn in einem Bus zehn oder noch mehr Leute gleichzeitig telefonieren, werden sich kaum wesentlich höhere Feldstärken ergeben, da die Handys normalerweise im Bus verteilt sind und die angegebenen Werte nur im unmittelbaren Nahbereich, also für den direkten Sitznachbarn gelten. Weiter entfernte Handys wirken sich auf diese Messwerte praktisch nicht aus. Nur wenn alle Leute direkt um den Probanten herum (Vordermann, Hintermann und Sitznachbar) gleichzeitig telefonieren, dann kann es etwas mehr werden. Aber mehr als 6 dB kommen da selbst im ungünstigsten und wohl auch unwahrscheinlichsten Fall kaum heraus.
zu d:
Die Messungen erfolgten mit deaktivierter Power-control, also mit maximal möglicher Leistung der Handys (2 Watt PEP). Damit ist also schon der ungünstigste Fall (Zusatzdämpfungen in Form von Wärmeschutzverglasung, Bus im Tunnel etc.) berücksichtigt.
Ihr Raylauncher
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02.04.2004, 22:26
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