SZ: Leserbriefe zu 'Strahlung als Metapher' vom 5.3.04 (Allgemein)

RH, Donnerstag, 08.04.2004, 21:50 (vor 7321 Tagen) @ RH
bearbeitet von RH, Freitag, 09.04.2004, 11:57

Leserbrief von Dr.-Ing. Hans Schmidt, Wolfratshausen

Während in Schweden Elektrosensibilität längst ein anerkanntes Krankheitsbild ist, über das auch in der Bundesdrucksache (Sachstandsbericht gesundheitliche und ökologische Aspekte bei mobiler Telekommunikation und Sendeanlagen, A-Drs. 15(17)77 vom November 2002) berichtet wird, schreibt Andreas Bernard: "Vielleicht gibt es tatsächlich eine Personengruppe, die auf elektromagnetische Felder stärker reagiert und deren Beschwerden keinesfalls bagatellisiert werden darf." In Schweden sind heute etwa 30 Prozent der Bevölkerung elektrosensibel; in Deutschland, wo diese Technologie wesentlich später eingeführt wurde, je nach Statistik zwischen fünf und zehn Prozent. Tendenz steigend.
Die "Schein"-Gefährlichkeit der Mobilfunkstrahlung wird, in derselben Bundesdrucksache, dokumentiert durch 75 Prozent der Primärstudien der vergangenen vier Jahre, die zumindest schwache biologische Effekte nachweisen. Welche Arznei wäre genehmigt worden mit solchen Referenzen? Aber es geht hier nicht um Medizin, sondern um technischen Fortschritt. Und die gesamte Bevölkerung darf in diesem Großversuch unfreiwillig mitmachen, ein Entkommen ist nicht mehr möglich, weil eine flächendeckende Bestrahlung Tag und Nacht von der Bundesregierung für die Erteilung der Lizenzen vorgeschrieben wurde.

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Tags:
Schmidt, Gerücht, Leserbrief, Schweden, Befangen, Bagatellisiert


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