SZ: Leserbriefe zu 'Strahlung als Metapher' vom 5.3.04 (Allgemein)

RH., Donnerstag, 08.04.2004, 12:28 (vor 7559 Tagen) @ RH

Leserbrief von Dr. Birgit Stöcker, Zorneding

Andreas Bernard beschreibt einen "umstrittenen Assimilationsprozess technischer Geräte" mit einem Hinweis auf "ewig Gestrige" und deren "Erregung des Anfangs über das Risiko der Nebenwirkungen". Dabei ist ihm wohl entgangen, dass es eine andere Gruppe von ewig Gestrigen gibt, die noch nicht bemerkt, dass die Menschheit in den vergangenen zehn Jahren seit Einführung des flächendeckenden Mobilfunks und der damit verbundenen Dauerberieselung mit elektromagnetischen Wellen einen physiologisch-evolutionären Sprung vollzogen hat. Der Stoffwechsel, das Blut, der Energie- und Wasserhaushalt sowie anderes haben sich verändert.
Altbewährte diagnostische Verfahren und Therapien greifen nicht mehr. Entsprechend erhöht sich in den Statistiken die Zahl der Fälle über Zivilisationserkrankungen. Die Krankenkassen sind mit der Finanzierung überfordert. Anstatt die Aussagen der Medizin zu überdenken und auf die heutige physiologische Situation zuzuschneiden, halten viele Ärzte und Wissenschaftler an den alten Thesen ihrer Professoren fest.
Bernards Sarkasmus zur "Angst vor Mobilfunk" und weiterem "Elektrosmog" zeugt von medizinischer Unwissenheit. Die Geschichte der technischen Errungenschaften läuft parallel zur Historie der Zivilisationserkrankungen. Schulmedizin und Pharma-Industrie verzeichnen einen Boom wie nie zuvor. Nun gibt es seit einigen Jahren die Umweltmedizin als neue etablierte Disziplin, die sowohl Elektrosensibilität als auch Elektroschädigungen diagnostizieren und zum Teil auch therapieren kann. Sie wird dem Massenelend der technologisierten Moderne gerecht. Dies sollte Schule machen.

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