Swissinfo-Chef: Weltweites Sterben der Auslandssender (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.12.2012, 00:32 (vor 4367 Tagen) @ H. Lamarr

Warum diese abrupte Kehrtwende? Hat Jakob vielleicht doch recht? Dazu habe ich eine Anfrage an Swissinfo/SRI verschickt.

Peter Schibli von swissinfo.ch konnte meine Anfrage nicht gezielt beantworten, er ist nämlich erst seit 2007 bei swissinfo und hat die Umstellung von Radio Schweiz International nicht persönlich miterlebt. Ob tatsächlich kurz vor Abriss eine Verstärkung der Sendeanlagen in Schwarzenburg geplant war, entzieht sich, so Schibli, seiner Kenntnis. Hintergrundmaterial dazu habe er nicht.

Die Behauptung, der Kurzwellensender Schwarzenburg sei wegen Gesundheitsschäden abgebaut worden, hält der Chef des Auslandsdienstes der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG SSR) für gewagt. Doch auch dafür sind ihm keine SRG-Informationen bekannt. Nach seinem Kenntnisstand war der Grund für den Wechsel von Kurzwelle zum Internet das veränderte Nutzerverhalten.

Schibli weiter: Ich weiss, dass viele Auslandssender, wie diejenigen in Schweden, Holland, Kanada und Australien, ihre Kurzwellenangebote in den letzten zehn Jahren runtergefahren oder abgeschaltet haben, weil der Unterhalt der Sender viel zu teuer wurde, nachdem sich das Internet als wesentlich günstigerer Vertriebskanal etabliert hatte.

Kommentar: Die Antwort von Peter Schibli passt gut zu der Erklärung, dass es eine Zeitenwende war, die den Sender Schwarzenburg und etliche andere Auslandssender mehr zur Strecke gebracht hat. Hans-U. Jakob hat allem Anschein nach das Glück gehabt, dass er zufällig in dieser Zeitspanne gegen den Sender Schwarzenburg zu Felde zog und jetzt glaubt, er (allein) sei es gewesen, der diesen Senderstandort zu Fall gebracht hat. Wie groß der Anteil Jakobs an diesem Ergebnis wirklich war, wird sich wahrscheinlich nie mehr faktengestützt feststellen lassen. Gefühlt billige ich dem geltungssüchtigen Elektriker i. R. einen Anteil zwischen 0 und 5 Prozent zu.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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