Reise in die Historie der Gibelegg: zurück bis 1938 (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 06.08.2018, 14:15 (vor 2310 Tagen) @ H. Lamarr

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Das älteste Foto (Dezember 2004) lässt erahnen, was Hans-U. Jakob glaubt, 1995 gesehen zu haben.

Mit dem Dienst Swisstopo lässt sich die Gibelegg zurück bis 1938 von oben betrachten, bis zum Jahr 2000 nur in schwarzweiß zwar, jedoch in hoher Auflösung. Da Swisstopo die Bilder für rund 90 Euro zum Kauf anbietet, verzichte ich vorsichtshalber auf Screenshots und gebe stattdessen eine kleine Anleitung, wie man selbst zu den Fotos kommt. Zur Orientierung, wo der "Brandfleck" in den Fotos zu suchen ist, dient obiger Screenshot aus Google Earth (Übersicht siehe hier).

Der Kurzwellensender Schwarzenburg ging am 5. Mai 1939 in Betrieb, die dreiteilige große Vorhangantenne, deren 125°-Abstrahlung den Nahen Osten abdeckte und auf dem Weg dorthin die nahe gelegene Gibelegg überquerte, wurde jedoch erst seit 1954 verwendet. Dies gilt es bei der Deutung der Fotos zu beachten.

Ein Aha-Effekt hat sich bei mir beim Betrachten der alten Fotos nicht eingestellt, einen ab 1955 sich langsam abzeichnenden "Brandfleck" konnte ich nicht erkennen. Wohl aber, dass die im Vergleichsbild von 2004 links außen erkennbare braune Fläche ohne Baumbestand auch schon 1938 baumfrei war. Die historischen Fotos sind zur Klärung der Streitfrage, ob der KW-Sender Bäume auf der Gibelegg "weggebrannt" hat, nicht sonderlich dienlich, insgesamt sprechen sie aus meiner Sicht mehr gegen diese These als dafür. Ein Foto aus den 80-er Jahren zeigt links an der Westflanke der Gibelegg etwas, was als "Loch im Wald" gelten kann. In einem Foto von 2000 ist dieses Loch kaum noch erkennbar, erst in dem Vergleichsbild von 2004 (oben) taucht es wieder deutlicher auf. Da es an einer ungeschützt gelegenen Stelle auf der "Wetterseite" der Gibelegg liegt, sind Witterungseinflüsse eine plausiblere Erklärung als Funkeinwirkung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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