Valley: Sender weg - Beschwerden weg (Allgemein)

KlaKla, Sonntag, 18.11.2007, 18:09 (vor 6226 Tagen) @ H. Lamarr

Valley/München "Jahrelang haben die Menschen aus Valley (Kreis Miesbach) für eine Stilllegung des US-Radiosenders IBB gekämpft - 2003 hatten sie Erfolg. Jetzt beweist eine Studie, dass elektromagnetische Felder der Anlage schuld waren an ihren gesundheitlichen Beschwerden. Ein Ergebnis, das sich offenbar auch auf den Mobilfunk übertragen lässt.

Die Sendemasten fallen: Bayerisches Dorf siegt über Weltmacht USA
Auf einer Wiese bei Valley war die Skulptur mit dem Titel "Schlaflos"; aufgestellt worden als Protest gegen die Sendemasten im Hintergrund

von Paul Winterer
Valley. ... Die bei Föhn noch im 30 Kilometer entfernten München zu sehenden Masten des US-Senders Valley strahlten mit einer Leistung von einer Million Watt oder 20 000 Mobilfunk-Antennen zusammen politisch motivierte Radioprogramme in alle Welt. In Zeiten des "Kalten Krieges" an die kommunistischen Länder gewandt, zuletzt für die Zentren des weltweit operierenden islamistischen Terrorismus bestimmt, wurde die Stimme der regierungsoffiziellen USA 52 Jahre lang vom bayerischen Oberland in den Äther geschickt. Doch die Strahlen des dem US-Außenministerium in Washington unterstellten Senders machten krank. Mehr Menschen als andernorts bekamen in der Umgebung der über 100 Meter hohen Sendemasten Krebs, viele konnten nachts nicht schlafen, andere hatten ständig Migräne. In den 90er Jahren wurde der Widerstand gegen den "Strahlenterror" massiver, um den Tierarzt Georg Paul formierte sich 1995 eine Bürgerinitiative "Sender Freies Oberland" (SFO). Doch die USA hielten unbeirrt an ihrem Sender fest und zogen sich auf den Standpunkt zurück, dass alle Vorschriften deutscher Behörden erfüllt würden.

Erst als der Deutsche Bundestag 2002 eine vom katholischen Ortspfarrer Nikolai Lochner initiierte Petition der Sendergegner einstimmig annahm, lenkte die Weltmacht ein. Im Herbst 2003 verkündeten die US-Behörden nach langwierigen Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amt in Berlin die Stilllegung des Senders. An Silvester 2003 wurde er abgeschaltet. In Valley knallten an Neujahr die Sektkorken. In diesen Tagen verschwindet der Sender mit dem Abbau der Masten nun endgültig. Wo Jahrzehnte lang Hightech den Ton angab, sollen schon bald Golfspieler gemütlich den Schläger schwingen. Ein kleines Dorf im bayerischen Oberland hat mit seinem friedlichen Widerstand gegen den Sender über die größte Weltmacht gesiegt. Viele Häuser in Valley stehen nur wenige 100 Meter von den Sendemasten entfernt. In den Wohnstuben spielten Jahrzehnte lang Hausgeräte und Fernseher verrückt, so aggressiv war die Strahlung. Aus der Waschmaschine dröhnte das Programm von Radio Liberty, und CD-Player spielten nicht die Wunschmusik, sondern schalteten auf das Russisch von "Radio Freies Europa" um. Doch damit ist jetzt auch sichtbar Schluss. Seit einigen Tagen ist eine Firma mit dem vollständigen Abbau der Sendeanlagen beschäftigt. Wenn das 70 Hektar große Areal eingeebnet ist, steht dem Bau eines Golfplatzes nichts mehr im Wege. SFO-Vorsitzender Georg Paul ist überglücklich, dass nach einem mehr als zehn Jahre langen Kampf der Sender jetzt endlich aus unserer schönen Landschaft verschwindet". Der Tierarzt hofft, dass durch unseren Erfolg viele Menschen ermutigt werden, sich gegen Gefahren zu wehren, die ihnen wegen angeblich höherer Interessen zugemutet werden.

Quelle: CSN-Forum

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