Rolle der Mobilfunk-Industrie (Forschung)

H. Lamarr @, München, Samstag, 24.05.2008, 15:00 (vor 6049 Tagen) @ KlaKla

Hier ist nachzulesen, dass womöglich ein in Diensten der Mobilfunk-Industrie stehendes Kommissionsmitglied der Uni Wien den Verdacht der Fälschung von Studiendaten mit Nachdruck ins Licht der Öffentlichkeit gezogen hat.

Die ungewöhnlich offensive Vorgehensweise der Uni Wien in dieser Affäre beruht auf der Empfehlung einer Expertenkommission, die den Verdachtsmomenten gegen die Rüdiger-Gruppe nachgegangen ist. Der Vorsitzende dieser Kommission soll nun eben in Diensten der Mobilfunk-Industrie stehen. Das ändert zwar nichts daran, dass es offensichtlich erhebliche Mängel an den beanstandeten Studien gibt, es zeigt jedoch, dass versucht wird, aus der Affäre möglichst viel Kapital zu schlagen, Kapital im Sinne einer ultimativen Entwarnung in der breiten Öffentlichkeit. Auch dies ist nicht zu beanstanden, Kritiker spielen dieses Spiel mindestens ebenso gerne, doch fällt auf, dass der ganze Rummel in Gang gesetzt wurde, ohne dass die Hauptpersonen Rüdiger und Prof. A. in den Medien zu Wort gekommen sind. Offensichtlich können beide Seiten - Kritiker und Industrie - der Versuchung nicht widerstehen, sofort die großen Geschütze aufzufahren anstatt erst Pro und Kontra einzusammeln und sorgsam abzuwägen. Für mich heißt das: Bevor die beiden nicht ihre Erklärungen abgegeben haben, ist der Vorfall nur eine Affäre und kein Skandal.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Wien, Industrie


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