Warum spricht keiner von Repeatern im Schloss? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 19.01.2014, 22:47 (vor 3953 Tagen) @ KlaKla

Deinen konkreten Ausführungen habe ich nicht mehr viel hinzu zu fügen.

Wenn ich das richtig sehe ist der Gewinner der Immissionsprognose der Schlossherr, denn der Standort im Schloss kommt in dem Gutachten gut weg. Deshalb kann ich die hier geäußerte teils harte Kritik an der Prognose nicht so recht nachvollziehen. Und eine Überraschung ist dieses Resultat insofern nicht, da die Funknetzplaner der Telekom mit Sicherheit nicht schlechter planen können als es Herr Ulrich-Raithel vermag, die wissen schon auch, wo gute Standorte sind.

Im Grunde sind Bürger und Räte vor Ort nach dem Gutachten nicht merklich schlauer als zuvor, eher sogar weniger schlau, denn das Gutachten ist ohne verbale Erklärungen für die Leute dort kaum zu durchschauen und schreit geradezu nach Fehldeutungen. So würde es mich nicht wundern, wenn einige bei Farbenspiel um ihr Haus herum übersehen, dass die Angaben nur fürs Freie gelten, nicht für drinnen.

Mühe zu verstehen habe ich mit der Erklärung, primäres Versorgungsziel wäre das Schloss. Da geht es vermutlich um das Schlosshotel und das Restaurant. Aber lohnt es sich wirklich, nur dafür einen Masten aufzubauen? Aus meiner Sicht geht es eher um die LTE800-Versorgung der Region dort.

Die meisten der von Ulrich-Raithel vorgeschlagenen Alternativstandorte wurden von der Telekom abgelehnt, weil die dicken Außenmauern des Schlosses von draußen nach drinnen nicht hinreichend durchdrungen werden könnten, um das Innere des Schlosses zu versorgen. Das leuchtet mir noch ein. Was mir nicht einleuchtet ist, wieso der Mann vom Umweltinstitut dann nicht auf Repeater hingewiesen hat. Dies wäre aus meiner unmaßgeblichen Sicht ohnehin die vernünftigere Lösung, um das Schloss nicht allein von dem Standort unterm Dach bis zum Boden zu versorgen. Denn da muss zur Durchdringung der vielleicht vier Geschossdecken (Fehlböden mit Schutteinlage) wahrscheinlich ordentlich Sendeleistung senkrecht nach unten in Marsch gesetzt werden, damit ebenerdig in Restaurant und Biergarten noch guter Empfang ist. Nur, was sind dann oben, in den Zimmern direkt unterhalb der Antenne für Werte? Wenn dort Gästezimmer sind wären allerdings auch sehr hohe Werte vertretbar, denn dort kommen und gehen die Leute - und Michael Repacholi würde dort drei Tage sogar unter Grenzwertbedingungen verbringen (max. 10 W/m²), so fest ist er von der Wirksamkeit der Grenzwerte überzeugt.

Wahrscheinlich würden Repeater im Schloss sich auch vorteilhaft auf die (ohnehin geringe) Immission der näheren Umgebung auswirken. Die Kosten würden nur einen kleinen Bruchteil dessen ausmachen, was ein Alternativstandort im Wald ausmachen würde.

Hat jemand eine nachvollziehbare Erklärung, warum keiner von Repeatern im Schloss spricht?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Repeater, Hotel, LTE800


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