Obereggersberg - Schlussfolgerungen (Allgemein)

Lilith, Dienstag, 07.01.2014, 06:48 (vor 3961 Tagen) @ Peter

Allein, ich persönlich kann mir das gar nicht vorstellen. Sonst hätte sich sicher schon mal jemand bei den Pächtern gemeldet. Die Leute sind verblendet. Und in der Tat an Sachlösungen nicht interessiert.

Nein, da sind Sie zu pessimistisch.

Die meisten Leute rührt so ein Thema nicht wirklich an. Sie raffen sich nicht zu einem Sonderbekenntnis für einen Sendemasten auf. Man geht ja auch nicht für den Stromverteilerkasten zwei Straßen weiter auf die Straße, obwohl dessen Notwendigkeit von niemandem ernsthaft bezweifelt wird. Das Selbstverständliche ist dem Bürger eben selbstverständlich.

Nächster Termin: 20 Jan., Stadtratsitzung in Riedenburg, öffentlich, es sollen die Ergebnisse des "Umweltinstitutes" aus München "diskutiert" werden. Allein das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: Da sitzen - umgeben von aufgehetzten Bürgen - Stadträte und Bürgermeister, alle bar jeglicher Kenntnis der Materie, über die sie diskutieren, und treffen danach Entscheidungen. Till Eulenspiegel lässt grüßen!

Auf den Zuschauerbänken bei dieser Stadtratssitzung werden eben nicht alle Bürger, sondern bloß ein paar "engagierte" Bürger nebst einiger einseitig instruierter Mitläufer dabeisitzen. Das ist an anderen Orten oft erlebt. Die spezielle Note in Obereggersberg dürfte darin bestehen, dass es dörfische Ressentiments gegen einen offenbar aufgeklärt-kosmopolitisch eingestellten Schlossbesitzer gibt.

Soweit zu verstehen war, kann der Besitzer des Anwesens durchaus selbst entscheiden und den Sender auf seinem Anwesen bauen lassen. So wie es an 1.000 anderen Orten in Deutschland und Bayern ebenfalls schon geschehen ist. Offenbar soll der Sender ja von außen noch nicht mal sichtbar sein. Die Mobilfunkgegner werden sich dann zwar noch eine Zeitlang mit ihren "Protesten" lächerlich machen, aber die Angelegenheit wird sich recht schnell beruhigen, sobald der Sender erst installiert ist.

Was diesen Mobilfunkgegnern allemal nützt, ist eine Periode des Status Quo ohne Entscheidung, so wie jetzt gegeben. Das ist der Acker, auf dem sie ihre Kampagnen auch anderswo sähen. Gibt der Schlossbesitzer den Mobilfunkgegnern nach, dann werden die ihren "Sieg" feiern und das bei jeder Gelegenheit von neuem aufs öffentliche Brot schmieren. Dann wird man die Gemeinde als Nächstes auch dahin treiben, ihre Kompetenzen zu überschreiten und Steuergeld für eine technisch sinnlose "Standortplanung" aus dem Fenster zu werfen.

Wenn übrigens die Gemeinde einem Arbeitgeber auf ihrer Gemarkung, der sicher auch Gewerbesteuern zahlt, derart Steine in den Weg legt, wäre das einer besonderen Betrachtung wert. Eventuell wäre das Verhalten der Gemeinde sogar geschäftsschädigend. Das Schloss ist ja Hotel, auch Tagungshotel, und wenn dort der Empfang schlecht ist und die Gemeinde eine mögliche Besserung verhindert, sollte man das gegenüber dieser deutlich zum Ausdruck bringen, eventuell auch auf eine Kompensation des Schadens dringen.

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"Wer die Dummbatzen gegen sich hat, verdient Vertrauen." (frei nach J.-P. Sartre)

Tags:
Kompetenz, Opposition, Mitläufer, Kampagne, Steuergeld


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