"Kompetenzinitiative": Erst Mastbruch, dann Schiffbruch (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 16.05.2024, 20:49 (vor 117 Tagen) @ H. Lamarr

Die "Kompetenzinitiative" feiert ihre Studie im Frankenland als "Pionierstudie". Dabei gab es das alles schon einmal, nämlich ab 2010 in dem Ortsteil Mastbruch von Paderborn. Das Tolle daran ist: Igor Belyaev war auch damals schon mit dabei, zumindest war dies der Plan. Ebenso Kundi und Mosgöller. Das ist deshalb spannend, weil Belyaev, Kundi und Mosgöller im Hirntumor-Prozess in den USA (Murray et al. vs. Motorola et al.) als Gutachter der Anklage auftreten und die Ansicht vertreten, HF-EMF-Exposition erhöhe das Hirntumorrisiko.

Der Vollständigkeit halber: Am 1. August 2023 verwarf das Gericht in Washington D.C. zugunsten der Beklagten sämtliche Ansprüche der Kläger und stellte das Hirntumorverfahren in erster Instanz nach 22 Jahren Verfahrensdauer ein. Zuvor hatte das Gericht im April 2023 den Gutachten aller Sachverständigen der Kläger die Anerkennung als Beweismittel verweigert, da die Gutachten aus Sicht von Richter Irving den Anforderungen der "Rules of Evidence" nicht genügten. In der gegenwärtig laufenden Berufungsverhandlung wird u.a. geprüft, ob diese Entscheidung von Richter Irving rechtens war.

Viele Jahre zuvor konnte auch Lennart Hardell vor einem US-Gericht nicht bestehen. Offensichtlich haben mobilfunkkritische Wissenschaftler leichtes Spiel, Laien vom Risiko Mobilfunk zu überzeugen, nicht aber US-Gerichte. Wobei anzumerken ist, dass US-Richter keine "Superexperten" sind, sondern sich bei ihren Entscheidungen u.a. auf Kreuzverhöre stützen, bei denen sich Gutachter der Kläger harten Fragen der gegnerischen Anwälte stellen müssen, welche wiederum von den Gutachtern der Beklagten fachlich gebrieft wurden.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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