Standortsuche in Hattingen: Hilferuf der Telekom (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 17.08.2024, 23:07 (vor 92 Tagen)

In der Westfalenpost rief die Deutsche Telekom am 13. August 2024 um Hilfe, siehe Screenshot. Nur vier Tage später führt der ins Foto eingebettete Link, der die Frage beantworten sollte, was hinter dem Hilferuf steckt, jedoch ins Nirwana. Die entsprechende Seite gibt es im Webauftritt der Westfalenpost nicht mehr. War der Hilferuf schnell erfolgreich und wurde deshalb entfernt oder gibt es einen anderen Grund? Ich weiß es nicht.

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So ein öffentlicher Hilferuf ist mMn ein deutliches Alarmsignal. Und dass die Netzbetreiber nicht nur in Deutschland Schwierigkeiten haben, Standorte für Mobilfunksendemasten zu finden, ist kein Geheimnis. Auf der anderen Seite scheinen die Hintergründe der Probleme bei der Standortsuche ein Tabuthema zu sein, denn Informationen dazu sind dünn gesät und gelten, wenn überhaupt etwas dazu gesagt wird, nicht für die Branche, sondern nur für einen einzelnen Netzbetreiber. Statistiken dazu kenne ich keine einzige, obwohl die Netzbetreiber wahrscheinlich welche haben.

Bei der Recherche für diese Geschichte fragte ich bei der Telekom nach, ob der Netzbetreiber Daten über die Wirkung von Mobilfunkgegnern systematisch erfasse und preisgeben würde. Die Antwort war ein Achselzucken. Und das, obwohl ein Marktforschungsunternehmen 2003 prognostizierte, die Mobilfunkdebatte würde die deutschen Netzbetreiber künftig jährlich 2 Mrd. Euro Umsatzverlust kosten.

Möglicherweise werden relevante Daten, so es sie überhaupt gibt, als Geschäftsgeheimnis angesehen und deshalb nur intern ausgewertet. Aus meiner Sicht keine gute Idee, denn ein standardisierter offener Umgang mit Erfolgen/Misserfolgen der Standortakquise und deren Ursachen, ließe wahrscheinlich tiefgreifendere Maßnahmen zu, als Hilferufe abzusetzen. Durch Kumulation der Daten aller Netzbetreiber z.B. durch die BNetzA bliebe auch das Diskretionsbedürfnis gewahrt, da keine Rückverfolgbarkeit auf einen einzelnen Betreiber möglich wäre.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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