Studie Frankreich (Allgemein)

Doris @, Mittwoch, 09.12.2009, 10:17 (vor 5410 Tagen) @ Fee

Es ist ein Zeichen, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil der Bevölkerung (in Liechtenstein haben 43 % für eine Grenzwertsenkung auf 0,6 V/m gestimmt) genug davon haben, mit ständig neuen Technologien, Netzen und Anbietern immer mehr verstrahlt zu werden. Denn es handelt sich um eine flächendeckende unfreiwillige Elektrosmogbelastung, der man kaum mehr entkommen kann. Während diese Bürger auch Steuern bezahlen müssen, werden ihre Bedürfnisse missachtet und der Staat versteigert Lizenzen.

Ihre Sichtweise ist für mich zwar nachvollziehbar, aber nicht objektiv. Fast nahezu 100 % der Bevölkerung belasten sich freiwillig selber mit Funktechnik. Deshalb ist es m.E. nur eine falsche Risikowahrnehmung, wenn die Menschen sich durch Grenzwertsenkungen vor EMF beschützt fühlen. Durch Grenzwertsenkungen, die nicht verbunden sind mit Verdichtung des Netzes belastet sich der Mensch durch geführte Handygespräche in dieser Probephase in den meisten Fällen mehr. Und es ist nun mal Realität, dass Menschen ein Handy besitzen und dieses auch nützen. Der Großteil der Bevölkerung kann sich besser schützen durch Eigenverantwortung, wenn er der Meinung ist, dass EMF seine Gesundheit schädigen. Den meisten Menschen ist das Verhältnis zwischen Handy und Mobilfunkbasisstation nicht klar.


Was soll eigentlich getestet werden? Was die Auswirkung auf die menschliche Gesundheit betrifft, ist sowas schlichtweg Blödsinn, da es keine Zahlen zu Erkrankungen in Zusammenhang mit Sendemastanlagen gibt. Außerdem kann und wird es keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Mobilfunksendeanlagen geben, sondern wenn, dann durch EMF allgemein.


Wer sagt das, der FMK? Oder wahlweise das Forum Mobil?

Nein, das sage ich. Unabhängig davon ob es ein Schädigungspotential gibt, ist es das was rauskommt aus den Basisstationen, was krank machen kann und nicht die Konstruktion. Und aus dem Handy, dem DECT, dem WLAN usw. kommt dasselbe raus wie aus der Basisstation. Ich halte so eine Testphase für unüberlegt und dem vorbeugenden Schutz nicht wirklich dienlich. Dazu müsste erst ermittelt werden, welche Quellen verursachen in diesen Gebieten welche Belastung. Wer sagt Ihnen, ob durch die Reduzierung der Grenzwerte bei den Basisstationen die Elektrosmogbelastung vielleicht nur unwesentlich zurückgeht, da die Handys stärker abstrahlen? Und Menschen verkriechen sich nun mal nicht in ihren abgeschirmten Räumen, sondern bewegen sich draußen unter Menschen und sind somit überall EMF ausgesetzt. M.E. ist dies nur eine populistische Sache, die niemand nützt. Und Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen. Eine drastische Grenzwertsenkung bedeutet mehr Masten und dies wiederum bedeutet, dass anzahlmäßig mehr Leute in die Nähe einer Basisstation kommen. Und da Sie und andere Betroffene eine Belastung nahe Null wollen, wird eine Grenzwertsenkung den Elektrosensiblen nichts bringen. Deshalb spricht sich das ECOLOG Institut ja auch für eine moderate Senkung der Grenzwerte aus und verurteilt diese unsinnigen Forderungen seitens der Kritiker. Eine moderate Senkung und eine damit verbundene Verdichtung des Netzes sorgt vielleicht für eine homogenere Verteilung der Belastung. Die steigende Elektrosmogbelastung durch immer neuere Technologien ist Thema unter denjenigen, die Verantwortung tragen und wird beobachtet, gemessen und es gibt dazu entsprechende Untersuchungen. Das wiederum finden Sie tatsächlich nur bei FGF, FMK, DMF und anderen Instituten.

Bei diesen Forendiskussionen zwischen unvereinbaren Sichtweisen habe ich den Eindruck, dass der Graben tiefer wird und bald nur noch das Aufstellen einer Mauer bleibt, auf der einen Seite, diejenigen, welche diese Technologien ständig noch mehr nutzen wollen, die zunehmende Elektrosmogbelastung egal ist und die schädlichen Folgen abgestritten werden und die andern, welche ein gesundes Leben mit sowenig Elektrosmog wie möglich wollen.

Diskussionen, die wirklich dem Schutze der Bevölkerung dienen werden unter Fachleuten geführt und nicht in Foren. Forendiskussionen sind bei Fachleuten ohne Bedeutung. Sie zeigen lediglich die Stimmung und die Einstellung auf und dienen, wenn überhaupt nur als Grundlage für das Thema "Risikokommunikation".
Forendiskussionen in ihrer unterschiedlichen Ausrichtung dienen jedoch dem Laien, der sich informieren will und sich ein eigenes Bild machen möchte. Jemand, der fit ist in den Naturwissenschaften kann Sinn oder Unsinn in den Aussagen sehr schnell erkennen.


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