Jahresbericht 2008 der Forschungsstiftung Mobilkommunikation (Forschung)

H. Lamarr @, München, Freitag, 04.09.2009, 19:38 (vor 5420 Tagen) @ Doris

Mir stellt sich die Frage, warum es unter den vielen Mobilfunkkritikern bis heute niemand gibt, der gerade solche Berichte unters Volk bringt.

Zur Info: Wir haben von der FSM die Genehmigung eingeholt, das Interview mit dem ICNIRP-Chef teilweise zu übernehmen (die Passage mit der Stellungnahme zu athermischen Effekten schien mir wichtig). Da die FSM aber das Foto von Vecchia nicht rausrücken darf (Copyright) habe ich ihn heute per E-Mail um selbiges gebeten - bin aber noch ohne Antwort. Wir dösen also nicht nur still und träge vor uns hin ... ;-).

Ihr Vorwurf ist dennoch berechtigt, wenn überhaupt einer solche Berichte systematisch verbreitet dann ist das RDW. Auf die Seiten der Alarmkritiker brauchen Sie nicht zu hoffen, für die scheint ein Kontakt zur FSM und zur FGF mit einer Infektion durch Pest und Cholera gleichgesetzt zu werden. Irgendwie für mich nachvollziehbar, die nüchtern sachliche und vor allem unaufgeregte wissenschaftliche Berichterstattung lässt alle Alarmseiten einfach alt aussehen. Über den inhaltlichen Stuss kann halt auch das schönste Design auf Dauer nicht hinwegtrösten.

Schon vor Jahren hat der Prof. Käs mal sinngemäß gesagt: Eigentlich brauchen wir keine weitere EMF-Forschung mehr, es ist im wesentlichen alles erforscht. Da mag er recht haben, sich in dem Ameisenhaufen der Information und Desinformation schnell zurecht zu finden ist mMn jedoch schier ein Ding der Unmöglichkeit. Auch wir hirnen zuweilen, was wir beim IZgMF besser machen könnten und es mangelt überhaupt nicht an guten Ideen. Zum Beispiel kam erst heute der Gedanke hoch, das Tema "Blutuntersuchungen" mal von A bis Z in einem Übersichtsbeitrag abzuhandeln, damit nicht immer wieder neu frischgebackene Sendemastengegner wie eine Herde Schafe auf dieses Glatteis geführt werden. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach, es fehlt an Zeit und Motivation. Wir bekommen und sammeln eben kein Geld, um das IZgMF zu machen (Ausnahme: die von Google gesteuerten Werbeeinblendungen). Auch RDW meine ich, macht seine Seite rein privat. Eigentlich ein schlechter Witz, dass ausgerechnet ihm und uns schön regelmäßig untergeschoben wird, die Industrie würde uns "sponsern". Dabei ist es aus meiner Sicht genau andersrum: Die bekannten Alarmseiten in Deutschland und der Schweiz sind allesamt Organe von Vereinen, die über Mitgliedsbeiträge, Spenden und sonstige Zuwendungen Einkünfte erzielen. Anscheinend mehr als ein paar Euro, wenn die KOI es sich leisten kann, 15'000 Euro fürs Sponsoring der kränkelnden Washingtoner EMF-Konferenz zu versenken, was mMn ein Trauerspiel ist. Irgendwie wirkt dies alles auf mich unangenehm unaufrichtig, so als ob die wahren Beweggründe der Aktivitäten ganz andere sind, als die, die immer wieder beteuert werden. Fakt ist, dass keine der Alarmseiten an ergebnisoffener Aufklärung interessiert ist und deshalb werden entsprechende Berichte aus "feindlichen" Quellen dort konsequent ignoriert - alles andere wäre existenzgefährdend für diese Seiten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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