Gigaherz-Kongress für Elektrosensible gesperrt (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 22.04.2011, 18:03 (vor 4964 Tagen) @ H. Lamarr

Ähem, Herr Präsident!

Wenn Sie wirklich verhindern möchten, dass Interessenten vergeblich um Karten für den ausgebuchten Gigaherz-Kongress anstehen, fände ich es vernünftig, wenn Sie auf dieser Ihrer Anmeldeseite quer AUSGEBUCHT hinschreiben.

Lieber Herr Präsident!

Ich fürchte, Sie bekommen hier und jetzt eine Osterüberraschung, auf die Sie gerne verzichtet hätten.

Der 8. Gigaherz-Kongress findet bekanntlich statt im Hotel Kreuz, Zeughausgasse 41, 3011 Bern. So weit, so gut.

Aber!

Wie auf dem Bild unten zu erkennen ist, ist das Hotel von Mobilfunksendern geradezu umzingelt, und deshalb für Elektrosensible eine strikte No-Go-Area.

[image]

Im Umkreis von nur 150 Metern zum Tagungsort (roter Kreis, Hotel Kreuz im Mittelpunkt) haben wir nicht weniger als 19 Mobilfunksender gezählt, zehn GSM-Sender (blau) und 9 UMTS-Sender (rot). Auf zwei Standorten sind beide Sendertypen vertreten, auf dem Dach des Hotel Kreuz selbst thront ein UMTS-Sendemast. Wer sich über die Sendeleistungskategorie der einzelnen Sender informieren möchte (sehr klein, klein, mittel, groß) kann dies mit den genannten Adressdaten in der Senderkarte des Bakom tun.

Wie, Herr Präsident, sollen sich Elektrosensible in dieser "Strahlenhölle" über mehrere Stunden hinweg aufhalten können?

Und es kommt noch schlimmer, der Feind ist nicht nur vor den Fenstern des Hotels, nein, er ist auch drinnen!

Denn ausgerechnet Swisscom Mobile betreibt im Hotel Kreuz einen kommerziellen W-LAN-Hotspot. Glauben Sie nicht? Dann schauen Sie hier.

Wie, Herr Präsident, frage ich noch einmal, sollen sich Elektrosensible in dieser "Strahlenhölle" über mehrere Stunden hinweg aufhalten können?

Es sieht alles danach aus, dass Sie die Elektrosensiblen vergessen haben. Wie so etwas mit einer Elektrosensiblen (Frau Buchs) im Vorstand von Gigaherz passieren kann, ist mir allerdings ein Rätsel.

Teilnehmer "KlaKla" hatte offenbar den richtigen Eindruck, als er kürzlich schrieb: Demnach vertritt der Verein Gigaherz mVn mehr Sympathisanten als Elektrosensible (EHS). Ich verstehe unter Sympathisanten Baubiologen, Messtechniker, Geopatologen, Heilpraktiker, Homöopathen, Lokal Politiker, Rechtsanwälte, Externe Standortplaner und Buchautoren, sie profitieren durch diffuse Ängste vor Elektrosmog, sie sind die Nutznießer.

Die Einschätzung von "KlaKla" erklärt schlüssig und plausibel, wieso Sie, Herr Jakob, den 8. GHz-Kongress mitten in eine Strahlenhölle hineinsetzen können. Da wirkt es wie eine Copy-Paste-Übernahme von früheren Werbetexten für Ihren Kongress wenn Sie in vermeintlich tiefer Verbundenheit zu Elektrosensiblen schreiben:

"Die Kopfhörer werden mit Infrarot-Licht betrieben und sind Elektrosmog-frei".

Nehmen Sie sich bloss vor unserem Ex-Teilnehmer "wuff" in acht. Denn weil die IR-Kopfhörer in Anbetracht der sonstigen Strahlenhölle wie der blanke Hohn wirken, müssen Sie damit rechnen, dass er routinemäßig diesmal Ihnen eine üble "Verhöhnung der Elektrosensiblen" vorwerfen wird.

Wie konnte so was nur passieren, Herr Jakob!

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS, Elektrosensible, Copy-Paste, Hotspot, Schweiz, W-LAN, Gigaherz-Kongress, Gesperrt, Zwergenaufstand, W-LAN-Opfer, Dissozial, Messwerte, Sozialverhalten, Swisscom, Strahlenhölle, Führsorge, Verharmlosung, Fehlschlag


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