Wissenschaft im Fokus ? (Allgemein)

Kuddel, Donnerstag, 10.12.2009, 21:05 (vor 5318 Tagen) @ charles
bearbeitet von Kuddel, Donnerstag, 10.12.2009, 21:37

Wer soll denn Ihrer Meinung nach die Elektrosensibilität bescheinigen ?


Erst einmal nicht Baubiologen oder dubiose "Russen" ,welchen man ein paar Meßergebisse zuschickt, und die dann aus der Ferne eine Diagnose stellen, ohne dem Experiment beigewohnt zu haben.

Die Person/Gruppe, die E-Sensibilität bescheinigt, müßte über verschiedene Qualifikationen verfügen:

Softskills:
- Unvoreingenommenheit, sachliche Herangehensweise, selbstkritische Haltung
- Fähigkeit, Confounder zu entdecken und richtig zu bewerten
- Kommunikationsfähigkeit, um mit anderen Experten interdisziplinär zusammen zu arbeiten

Hardskills:
- Medizinische Ausbildung: Verständnis biologischer Abläufe, Hormone, Stoffwechsel...
- Physikalisches Verständnis von Elektromagnetischen Feldern, deren Entstehung und Ausbreitung
- Kenntnisse in Statistik, um Zufallstreffer von signifikanten Ergebnissen unterscheiden zu können
- Psychologische Ausbildung, um z.B. Angst- und Erregunszustände zu erkennen und als Konfounder ausschließen zu können
- Kenntnis der aktuellen Forschung
- Sollte saubere Dokumentation beherrschen
- Ergebnisse sollten durch ein unabhängiges Team replizierbar sein

All dieses wird man selten in einer Person vereinigt finden. Es müßte vermutlich ein Team sich ergänzender Kompetenzen sein, welche alle dem Versuch beiwohnen.

Zugegeben, die "Latte" hängt ziemlich hoch. Sobald der Weg jedoch einmal geebnet ist, könnte das Expertenteam Kriterien definieren, anhand welcher ES durch systematische Vorgehensweise (Untersuchungen) diagnostizierbar ist.
Solange der "Präzedenzfall" nicht mindestens einmal geschaffen ist, wird der Aufwand für eine Diagnose entsprechend hoch bleiben, oder aber die Diagnosemethode nicht allgemein anerkannt sein.

Tags:
Interdisziplinär, Confounder


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