Placebo-Moment (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 03.12.2009, 16:14 (vor 5417 Tagen) @ kritiker

Die dahinter stehende Vorstellung vom lebenden Menschen als psychophysischer Einheit ist weder von mir noch recht neu. Nur sind die gerade bei Problemen und Konflikten damit vebundenen Implikationen selten den Beobachtern, seltener den Beteiligten und kaum dem einzelnen für sich bekannt. Schon gar nicht werden leicht Folgerungen daraus gezogen.

Noch ziemlich abstrakt. Ein, zwei Beispiele aus der Mobilfunkszene wären gut.

Übrigens: Ich beobachte zum Beispiel hier im Forum eine Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Objektivitätsforderungen. Wie ist mit Blick auf das hier im Threat Gesagte die Forderung nach doppelter Verblindung zu werten?

Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse, ich zweifle den Nutzen einer einfachen oder doppelten Verblindung in keiner Weise an, erst recht nicht mit Blick auf Provokationsexperimente. Um nichts anbrennen zu lassen, wäre es wahrscheinlich sogar sinnvoll, nicht nur den Expositionszeitpunkt gegenüber Proband und Versuchsleiter zu verblinden, sondern zudem den Probanden im Ungewissen zu lassen, auf was er überhaupt getestet wird. Dies müsste das Placebo-Moment abschalten, macht aber die Akquise von Probanden wohl schier unmöglich. Denn wie soll ich einen ES ins Labor kriegen, ohne wenigstens zu verraten, dass es um einen ES-Test geht? Wenn ich zur Tarnung vorgebe, es ginge um eine Medikamentenverträglichkeit, kommen die Falschen. Vermutlich gibt es bei so einer Tarnung auch ethische Hürden zu nehmen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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