"Wissenschaftliche" Beweise

Schutti @, Montag, 23.08.2004, 10:38 (vor 7398 Tagen) @ Franz Titscher

Hinter jedem Krebsopfer von Naila steht ein Mensch und seine Angehörigen.

Das stimmt natürlich.

Die dokumentierten Einzelschicksale und die deutlichen wissenschaftlichen
"Hinweise" müssen genug Beweis sein, um die Gesetzgeber endlich zum
Handeln zu bewegen.

Ja, ich finde auch das die Radon Konzentration gesenkt werden sollte.


Die Untätigkeit der Behörden ist allerdings ein altbekanntes Muster. Seit
der Jahrhundertwende war die Gesundheitsschädlichkeit von Asbest bekannt.
Erst im Jahre 1972 wurden erst Schutzvorschriften erlassen. Obwohl das
Gegenteil längst bekannt war, hatten Staat und Wirtschaft jahrzehntelang
auf die Ungefährlichkeit dieses Wunderminerals bestanden. Diese
Fehleinschätzung kostete tausenden von Menschen das Leben und verursachte
Milliardenschäden. Die Erfahrungen mit Asbest sind ein Grund, warum die
Versicherungsgesellschaften heute die Risiken der Mobilfunkstrahlung in
ihren Verträgen ausschließen.

Asbest wurde durch die massiven Umbauarbeiten aber sehr viel freigesetzt.
Dass man Eternit nur noch Asbestfrei herstellt ist schon richtig aber nicht in jedem Haus wirkt sich Asbest auf den Asbestgehalt der Luft darin aus.
Ein Beispiel war meine alte Schule.
Da war Asbest in den Lüstungschächten verarbeitet damit sich Brände nicht darüber ausbreiten können.
Allerdings in den SChächten die die Luft nach aussen führen, nicht herein.
Und es was nicht oberflächlich verarbeitet.
Also derzeit ungefährlich.
Fängt man jetzt an diesen Asbest zu entfernen wird es sehr kompliziert und teuer.
(Der Aufwand zum Entfernen von Asbest dürfte bekannt sein)


Weitere Beispiele für das mehr oder weniger bewußte
Nicht-hinschauen-wollen von Politik und Wirtschaft sind DDT, Contergan,
Holzschutzmittel, Dioxine und natürlich auch der (richtige) Smog. Schon
vor hundert Jahren wurde in den großen Städten, London, Pittsburgh, Los
Angeles, Athen, um nur einige zu nennen, die Luft verpestet. Es dauerte
Jahrzehnte und kostete unzählige Menschenleben bis Maßnahmen ergriffen
wurden. Ein Beispiel: Im Jahre 1952 war in London der Smog so verheerend,
dass in einer Woche, vom 4. bis zum 10. Dezember, 4000 Menschen starben.
"Es folgte ein öffentlicher Aufschrei, und die Regierung untersuchte den
Vorfall" (Quelle: John R. McNeill, Blue Planet, Campusverlag)

Kontergan ist nicht gefährlich wenn man die "Spielregeln" beachtet.
Es stand auch damals in der Packungsbeilage dass man es keinenfalls bei schwangeren Frauen anwenden darf.
Wurde doch getan.
DDT ist umstritten, da streiten sich die Experten immer noch, dieses Feld überlasse ich mal den Experten.

Schutti


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