Der Selbstzerstörungsmechanismus läuft (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.11.2007, 18:55 (vor 6226 Tagen) @ caro

Bezüglich Masten / Handys ist mir das schon wieder viel zu schwarz-weiss.

Ja, ich weiß, dass Sie die Polarisierung nicht mögen. Aber ich sehe das so: Sind die beiden Eckpunkte Schwarz & Weiß erst einmal definiert, fließen die integrierenden Grautöne von ganz alleine ein.

Es ist doch nicht die Frage, ob man vor Masten oder vor Handys warnt. Man kann das Eine tun ohne das Andere zu lassen.

Auch diese Graustufendefinition genügt nicht, weil sie das zulässt, was wir alle über die Jahre hinweg vermasselt haben: Ein kleines bisschen Herummäkeln am Handy und dafür bei den Masten umso dicker auftragen. Nach Murphy wird, so die Möglichkeit einer Fehlinterpretation gegeben ist, diese auch prompt genommen. Deshalb differenziere (betone) ich Wichtiges ganz gerne, damit nach der Integration (Glattbügelei) noch etwas von der Kernbotschaft übrig bleibt.

Und: Was verstehen Sie denn unter "Erfolgsquote"? Ich wusste gar nicht, dass es hier einen Quotendruck gibt ;-) (und wie - bitte - messen Sie eine solche "Erfolgsquote"??)

Keine Prozentwerte. Als Kritiker muss ich es immer wieder erleben, dass die, die missioniert werden sollen, sich nicht missionieren lassen möchten und einem stattdessen zu verstehen geben, dass das alles ja ganz nett sei, der Wetterbericht sie aber mehr fesselt. Als Erfolg werte ich es, wenn die Argumente am Gegenüber nicht spurlos abperlen, sondern ein bisschen Wirkung zeigen, z.B. Nachdenklichkeit. Messgröße ist die Gesprächsdauer, während der der Gegenüber noch erkennbare Lebenszeichen in Form von Nachfragen von sich gibt. Der Erfolg kommt leider nicht allzu oft, es sei denn, die Leute sind "vorgeglüht", z.B. weil ein Mast im Anrücken ist oder das Baby mit angeschnalltem Babyphone nicht schlafen mag. Meiner Meinung nach wird es noch viel seltener funktionieren, Handyfreaks von möglicherweise schädlichen Nebenwirkungen ihres Statussymbols zu überzeugen, denn alle mögen es, wenn andere für Änderungen zum Besseren verantwortlich sind, keiner mag es, bei sich selber anzufangen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Babyphone


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