Deutscher Verein denunziert Rööslis EHS-Reviews beim RTEMF (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 20.11.2024, 00:49 (vor 7 Tagen) @ H. Lamarr

Die Mobilfunkkritiker John W. Frank, Ronald L. Melnick und Joel M. Moskowitz sind von der EHS-Review der Arbeitsgruppe Röösli nicht begeistert.

Auch ein deutscher Anti-Mobilfunkverein kann sich nicht für die beiden EHS-Reviews (Beobachtungsstudien & Experimentalstudien) der Arbeitsgruppe Röösli erwärmen. Ebenso wie Frank, Melnick und Moskowitz wollten sich auch die Deutschen nicht direkt mit der kritisierten Arbeitsgruppe duellieren. Trugen die Gesinnungsfreunde in den USA ihre Kritik immerhin noch öffentlich in einem wissenschaftlichen Journal vor, verfielen die Deutschen auf die schräge Idee, im Juni 2024 die Reviews der Arbeitsgruppe Röösli mit einem Brief gegenüber dem Runden Tisch EMF (RTEMF) des Bundesamts für Strahlenschutz madig zu machen. Kurz gesagt: Der Verein denunzierte die Arbeitsgruppe Röösli beim BfS.

Eine andere Wahl hatten die Kritiker aus meiner Sicht jedoch nicht, denn für eine profunde wissenschaftliche Kontroverse reicht ihre kleinkalibrige Munition hinten und vorne nicht. So baut der Verein seine Kritik auf der unbewiesenen Hypothese auf, Menschen, die sich als elektrosensibel bezeichnen, reagierten auf Exposition höchst unterschiedlich, da die Sensibilität abhängig sei von der Einwirkzeit, Leistungsflussdichte, Frequenz, dem Frequenzmix, der Modulation sowie dem Entwicklungsstadium, in dem sich ein "Elektrosensibler" befinde. Wenn ich mich recht entsinne, verbreitete vor etwa 20 Jahren der Zahnarzt und "Elektrobiologe" Dr. dent. Claus Scheingraber hierzulande diese Hypothese, die seither vergeblich auf eine wissenschaftliche Bestätigung wartet. Unter Betroffenen ist sie gleichwohl sehr beliebt, denn sie ermöglicht jedem "Elektrosensiblen", der an einem Provokationstest scheitert, reichlich Ausreden für sein Versagen. Anonymisiert steht der Brief des Vereins im Volltext (vier Seiten) hier zur Verfügung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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