Keine genotoxischen Effekte von GSM-Signalen (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 03.03.2013, 12:13 (vor 4291 Tagen) @ Alexander Lerchl

[Hinweis Moderator 22.02.2013: Titel +++ REFLEX NICHT REPRODUZIERBAR +++ geändert in "Keine genotoxischer Effekte von GSM-Signalen"]

Radiation Research 2013 (in press):
doi: http://dx.doi.org/10.1667/RR2914.1

weitere Informationen:

Das folgende Forschungsvorhaben – das letzte aus dem Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm – wurde abgeschlossen:

Untersuchung möglicher gentoxischer Effekte von GSM-Signalen auf isoliertes menschliches Blut

Aufgabe des Vorhabens war es, mögliche DNA- oder Chromosomen-schädigende Wirkungen der für Mobilfunksysteme genutzten hochfrequenten elektromagnetischen Felder im Rahmen einer multizentrischen Studie zu untersuchen. Blutproben von 20 erwachsenen und jugendlichen Spendern wurden mit gepulsten Mobilfunksignalen zentral exponiert. Die Befeldung der Lymphozyten erfolgte nach GSM 1800-Standard, mit Werten derlokal über 10 Gramm gewebeäquivalenter Simulationsflüssigkeit gemittelte Spezifische Absorptionsrate (SAR) von 0; 0,2; 2 und 10 W/kg intermittierend (5 Minuten an/10 Minuten aus), letzteres basierend auf Hinweisen aus dem REFLEX-Programm der EU. Als Endpunkte wurden strukturelle Chromosomenaberrationen, Mikrokerne, Schwesterchromatid-Austausche sowie Einzel- und Doppelstrangbrüche bzw. alkalilabile Stellen im Comet-Assay analysiert. Die Präparate wurden parallel in drei Laboren ausgewertet. Um auch empfindlichere Zellzyklusphasen zu erfassen, wurden mitogenstimulierte Zellen exponiert. Beim Comet-Assay, im Mikrokerntest und im SCE-Test ergaben sich in keinem der drei Labore signifikante Unterschiede zwischen scheinexponierten und exponierten Proben. Beim Endpunkt Chromosomenaberrationen wurde in einem Labor bei der älteren Probandengruppe ein erhöhtes Auftreten dizentrischer Chromosomen beobachtet. Vor der statistischen Auswertung war festgelegt worden, dass nur dann ein belastbarer Verdacht auf einen gentoxischen Effekt als gegeben angesehen werden soll, wenn in mindestens zwei auswertenden Laboren bei einem oder mehreren Endpunkten ein Dosistrend (mit einem Signifikanzwert p=0.05) gefunden wurde. Da das Ergebnis eines Labors bei den dizentrischen Chromosomen von den beiden anderen Laboren nicht bestätigt wird, ergibt sich aus diesem Einzelergebnis kein begründeter Verdacht auf einen Bestrahlungseffekt. Somit lassen sich aus dieser Studie keine Hinweise auf gentoxische Effekte der applizierten hochfrequenten elektromagnetischen Felder ableiten.

Fundstelle:
Fünfter Bericht der Bundesregierung über die Forschungsergebnisse in Bezug auf die Emissionsminderungsmöglichkeiten der gesamten Mobilfunktechnologie und in Bezug auf gesundheitliche Auswirkungen vom 03.01.2013 (Dokumentennummer 17/12027)

Tags:
Reflex, DMF, Comet-Assay, Signifikanz, DNA


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