Fragen zu der Studie (Elektrosensibilität)

Schmetterling @, Donnerstag, 15.01.2009, 10:29 (vor 5719 Tagen) @ Doris

Kennen Sie die aktuelle Arbeit aus dem DMF "Akute Gesundheitseffekte durch Mobilfunk bei Kindern"
Die über 200 Seiten wirken sicherlich auf die meisten abschreckend, aber dieses Papier ist wirklich lesenswert.

Doris, ich habe diese Studie vollständig gelesen; eigentlich nur deshalb, weil ich`s Ihnen zugesagt habe. Ich finde es ein bischen schade um die verschwendete Zeit. Und ich finde, es ist schade, was da an Geld für Studien verschwendet wird, die so angelegt sind, dass sie eigentlich nur der Entwarnungs-Propaganda dienen können.
Wenn ich jetzt schreibe, sie bringt mir keinerlei Erkenntnisgewinn, ist das jedoch nicht ganz richtig.

Denn die Studie wirft interessante Fragen auf:
-Warum wurden Fragebögen ausgefüllt zu soziodemographischen Daten und Umweltfragen, warum wurden nur subjektive gesundheitliche Beschwerden abgefragt und warum hat man keinerlei medizinisch, klinische Parameter mit untersucht?
Das zeigt m.M.n. schon genau, in welche Richtung man ein Ergebnis steuern wollte.
-Es wurde nur die Mobilfunkexposition gemessen. Warum? Kein Polizeifunk, kein Rundfunk und auch keine von den von mir als bedeutsam eingeschätzten elektrischen Felder wurden mit einbezogen. (Spatenpauli, ich bin bei weitem nicht der Einzige, der el. Felder als bedeutsam, als Co-Faktor oder Verstärker einschätzt.)
-Es gab im Vorfeld die Auswahl zwischen zwei verschiedenen Dosimetern. Warum wurden die Dosimeter benutzt, die zwar leichter zu bedienen waren, statt derer, die mehr Daten, Aufschlüsseln in verschiedenen Frequenzbereiche, liefern können? (...stellte die nicht ausreichend vorhandene Trennschärfe
zwischen bestimmten Frequenzbereichen (z.B. GSM 1800, UMTS, DECT) dar. Aus
diesem Grund konnten die einzelnen Frequenzbereiche nur kombiniert betrachtet
und die Gesamtexposition kumuliert berechnet werden.)
(Ich kann mir die Parabel nicht verkneifen: Das ist so, als wenn der Inhalt eines Topfes mit dem Zollstock ausgemessen werden soll.)
-Warum gab es keine Vergleichsgruppen mit sehr geringer bzw. sehr hoher Belastung, die man miteinander vergleichen konnte? Sicherlich, man hat den Tag/ die Gruppen eingeteilt in stärkere Befelderung und schwächere Befelderung, aber wenn ich davon ausgehe, dass ein Teil der Beschwerden mit einer Verzögerung von u.U. Stunden eintreten kann, bzw. dass es u.U. Stunden dauert, ehe der Körper "zurückgeschaltet" hat, kann mit diesem Studienmodell keinerlei signifikante Zuordung von Befelderung zu Beschwerden gefunden werden.

Ach ja, wer hat denn diesen Studie bezahlt?


der Schmetterling

Tags:
, Besserwissen


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