Darum Augsburg und nicht Oberammergau (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 27.01.2008, 19:55 (vor 6098 Tagen) @ Doris

Ich störe mich nicht daran, wie diese Studie gelaufen ist, sondern dass so eine Studie als Maßstab herangezogen wird, die Glaubwürdigkeit derjenigen, die über Beeinträchtigungen durch Antenenn klagen in Abrede zu stellen.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Heinrich-Studie als Argument gegen ES herhalten sollte, sondern dagegen, dass es eben immer wieder Berichte gibt, wonach Leute sich unmittelbar nach Inbetriebnahme eines Masten oder eines Handys (siehe Frau Weber) gesundheitlich beeinträchtigt sehen.

Die Betroffenen fordern nicht, dass die allgemeine Bevölkerung daraufhin untersucht wird, ob sie Antenen spüren oder nicht, sondern sie fordern eine Untersuchung der Betroffenen vor Ort, was nicht passiert.

Warum dies nicht passiert, haben Sie ja selber teilweise recherchiert. Offensichtlich schießen auch die Oberammergauer nicht so schnell, zumindest die Ärzte nicht, wenn es anfängt konkret zu werden.

Wie diese Untersuchungen aussehen sollen, das kann ich Ihnen jetzt nicht sagen. Ich gehe davon aus, bzw. hoffe es sehr, dass die Betroffenen hier gute Vorschläge hätten ...

Es braucht mMn keine Vorschläge, es würde völlig genügen, wenn LGL/LfU das umsetzen, was das LfU schon 2006 vorgeschlagen hat.

Kein Mensch weiß, wie Elektrosensibilität entsteht und ob es diese tatsächlich auch gibt.

Dr. Carlo gibt vor, es ganz genau zu wissen.

Also, wie soll man ansetzen. Dann muss man sich doch um die Leute kümmern, die dies beklagen und nicht an 100 dem Thema gegenüber völlig neutralen oder desinteressierten Leuten.

Siehe oben

Wenn ich einen Magen-Darm Virus erwischt habe, dann werden doch auch nicht Sie untersucht und die Feststellung getroffen "Komisch, dass der nichts merkt" Das mag jetzt ein blöder Vergleich sein, aber ich will einfach damit ausdrücken, warum wird versucht an neutralen PErsonen festzustellen, ob es so was gibt oder nicht, anstatt sich mal die LEute näher zu betrachten, die von sich behaupten, dass es so was gibt.

Der Vergleich ist tatsächlich unglücklich, denn Sie würden, wenn Sie den Virus intus haben vermutlich nicht öffentlich bekunden, dass Millionen andere ebenfalls betroffen sind. Es sind doch gerade die Oberammergauer, die behaupten, Oberammergau sei überall - also müsste es auch in Augsburg sein. Die gängige ES-These ist doch die, dass "viele" elektrosensibel sind, es nur noch nicht wüssten und die Beschwerden anderen Ursachen zuordnen! Ist doch so, oder? Diese kurzbeinigen Behauptungen führen dann eben zwangsläufig zu Studien wie der Heinrich-Studie, da dürfen wir uns im nachhinein nicht wundern. So gesehen sind plakative ES-Parolen wie "Wir sind die Speerspitze der Mobilfunkerkrankten" ausgesprochen kontraproduktiv.

In Oberammergau aber können Sie diese Emotionslosigkeit keinesfalls voraussetzen. Dort herrscht bei einigen ein vitales Interesse, dass eine solche Studie erfolgreich für die ES verläuft.


Meinen Sie das sehen die wirklich so oder wollen die einfach, dass man sich ihre Beschwerden, die sie beklagen mal genauer anschaut. Wenn die Symptome mancher Betroffenen dort so massiv und auch verlässlich sind, wie der PFarrer das schildert, dann wäre das doch sicherlich nicht uninteressant sich das mal genauer anzuschauen, vorausgesetzt man ist daran interessiert.

Ich habe den Eindruck, Sie hoffen, "irgendwie" gäbe es eine Untersuchungsmethode, die den Oberammergauern (OA) ihre ES bescheinigt. Aber wie soll etwas zuverlässig unter den schwierigen Bedingungen von Oberammergauer Live-Funkfeldern bewiesen werden, was noch nicht einmal unter kontrollierten Laborbedingungen geklappt hat? Hier sollen Gesundheitsämter etwas leisten, was noch nicht einmal die Wissenschaft packt. Das kann doch nicht funktionieren. Und stellen Sie sich mal vor, was los ist, wenn das Ergebnis des Gesundheitsamts auf psychische oder psychosomatische Störungen hinweist. Die Akzeptanz in OA wäre gleich Null. Da spielen die OAer mit dem Feuer, denn wenn es dem Juds zu blöde wird, dann macht er vielleicht so eine Not-Untersuchung, die dann - wer will es ausschließen - das negative Psycho-Resultat hervorbringt. Und dann? Dann haben die OAer den letzten Trumpf verspielt, nämlich den, dass die Behörden untätig sind. Eine Auf-Teufel-komm-raus-Untersuchung halte ich daher für saugefährlich.

Also, ich fürchte, so eine Studie ist mit ES als Probanden viel schwieriger als es zunächst scheint.


... Aber die Betroffenen fordern ja erstrangig, dass man ... sich ihre Beschwerden mal anschaut.

Ihre Beschwerden anschauen? Und dann? Was glauben Sie passiert, nachdem sich Amtsärzte die Beschwerden angeschaut und zur Kenntnis genommen haben? Dann sind wir doch flugs wieder dort, wo die Amtsärzte überfordert sind, nämlich bei der Bescheinigung, dass Mobilfunk die Ursache der Beschwerden ist.

Was gibt es für einen Grund, auch von einem Gesundheitsamt, dies nicht zu tun und auf massive schriftliche Aufforderung nicht zu reagieren aber nach außen zu verkündigen, das ist alles psychischer Natur ohne sich gerade diese Leute näher betrachtet zu haben.

Siehe oben: Ein Gesundheitsamt kann das "Versagen" der Forschung beim besten Willen nicht ausbügeln. Und dass die Leute unter Symptomen leiden, das glaube ich, bezweifelt ja keiner, auch nicht Dr. Juds, zumal ja Atteste von Ärzten vorliegen.

Frau Sohmer scheint ja sehr verlässlich und massiv zu reagieren. Ich meine, sie weigert sich nicht grundsätzlich für einen Test zur Verfügung zu stehen, sondern nur mit entsprechenden Maßnahmen.

Tja, es wäre halt schön, wenn Frau Sohmer genau dazu mal was aktuelles rauslassen würde, damit die Kaffesatzleserei ein Ende hat.

Der Pfarrer schreibt in seinem Brief, dass er schon auf eingeschaltete Handys in der Kirche reagiert. Da hat Helmut nicht Unrecht, was er in einem anderen Thread schreibt. Der PFarrer wäre doch für einen Test mit Handys geeignet. Ich kann das jetzt nicht beurteilen, ob und auf was er sich einlassen würde, ich habe eher den Eindruck, dass auch er nicht getestet wird.

Ja, auch hier vermisse ich eine klare Stellungnahme, unter welchen Voraussetzungen er einen Test mitmacht. Wie sonst sollte denn überhaupt eine Untersuchung stattfinden, wenn diese Bedingungen nicht auf dem Tisch liegen. Sich nur den Gesundheitszustand von Amts wegen bescheinigen zu lassen ist auf jeden Fall alles andere als ein Nachweis für ES!

Und die Aussagen der dort ansässigen Ärzte, dass sie eine deutliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes ihrer Patienten registrieren, wird doch auch nicht ernstgenommen.

Naja, wie oben schon angemerkt, so ganz unschuldig sind die Ärtze am trägen Vorwärtskommen in OA ja auch nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, LfU, Oberammergau, Untersuchung


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