DECT-Experiment: Schlauer Brustgurt (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 11.06.2011, 23:23 (vor 4948 Tagen) @ Kuddel

Könnten Sie nochmal testen, ob der Gurt an sich (ohne Probanden) unter DECT Exposition einen Puls anzeigt ?

Was mich ein wenig irritiert, daß der Sensor im Gurt ja selbst gepulste Funkwellen benutzt, um mit dem Empfängsteil zu kommunizieren. (Bei Dauersendung wäre der Batterieverbrauch nicht in den Griff zu bekommen)

Dieser Brustgurt ist trickreich konstruiert. Vermutlich aus Hygienegründen ist der vordere Teil, der am Brustkorb anliegt, komplett hartgummiert. Hinten ist dann ein einstellbares elastisches Band, damit der Hartgummiteil vorne sich gut an den Brustkorb anschmiegen kann. Dieses Anschmiegen ist wichtig, denn auf der Innenseite hat der Gurt zwei Elektrodenflächen, die gut auf der Haut aufliegen müssen. Aus zwei Gründen:

a) Der interne Sender schaltet sich dadurch automatisch ein/aus.
b) Signalabgriff für die Herzfrequenzmessung

Durch die automatische Abschaltung nach Ablegen des Brustgurts hält die unerreichbar im Hartgummi eingebettete Li-Batterie schier "ewig" (2500 Betriebsstunden). Wir haben das Ding schon etliche Jahre. Lediglich der Empfänger in der Pulsuhr muss zur Batterieschonung der Uhr per Knopfdruck bei Nichtgebrauch abgeschaltet werden.

Aber: Ohne Proband funkt der Sender im Brustgurt nicht. Ich könnte allerdings ein Kotelett auf die Elektroden legen, um dem Brustgurt etwas vorzumachen ;-). Soll ich das machen?

Hat Frau Havas da nicht drüber nachgedacht, oder hatte sie eventuell ein anderes Modell mit Kabel zum Empfängerteil?

Eher nicht, sie schreibt doch von einem Brustgurt mit Transmitter. Den Link zur Originalstudie (englisch) in diesem "Ramazotti"-Papier haben Sie doch, oder?

Nachtrag
Es wäre auch denkbar, daß die Einstrahlung in den Empfänger stattfand..

Das DECT-Mobilteil hatte ich in den 25-cm-Zwischenraum zwischen Sender und Empfänger hin und herbewegt, die Pulsanzeige blieb davon völlig unbeeindruckt auch dann, wenn das Mobilteil den Empfänger berührte.

Hier sind sogar Sensor-Modelle beschrieben, die mit einer Bluetooth-Verbindung arbeiten. :surprised:

Die Reichweite des Senders im Brustgurt war schon immer knapp bemessen, bei frischer Batterie reichte es gerade eben, den Empfänger am Handgelenk noch zu erreichen. Könnte also leicht Bluetooth-Klasse 3 sein. Im Manual steht dazu leider garnix drin.

Bluetooth nutzt ebenfalls das 2,4GHz Band und gepulstes Frequency Hopping...
Da wäre die "Strahlung" durch den Sensor ja sogar höher, als die durch das 2 Fuß entfernte DECT, mal abgesehen von den gegenseitigen Interferenzen beider Systeme, die dasselbe Frequenzband benutzen...

Kann ich mit unserem Germanen-DECT halt nicht nachvollziehen.

Hier (PDF 1,3MB) ist die Bedienungsanleitung der Nerve Express Software.
Demnach gibt es auch eine "high -End" Lösung mit EKG-Elektroden, der Polar Belt wird nur seit der neuesten Software-Version optional unterstützt und deshalb auf der Webpage auf der ersten Seite gezeigt...

Mir ist nicht klar, woher der Bezug zur Firma "Polar" kommt, in der Studie selbst wird Polar nicht genannt.

Nach Menschenverstand sollte man davon ausgehen, daß Havas nicht die Polar-Belt-Bluetooth Version genommen hat, sondern das "PBI QRS- card ECG aquasition device".

Nach Menschenverstand hätte Frau Havas mMn aber auch kein Aaronia-"Stabfeuerzeug" zur Bestimmung der Feldsituation vor Ort verwenden dürfen - oder?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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