Richtig recherchieren wäre besser gewesen (Allgemein)

RDW, Samstag, 02.12.2006, 20:56 (vor 6494 Tagen) @ H. Lamarr

Kommentar IZgMF: Die Aussage, Handymasten seien für die Wissenschaft kein Thema mehr, lässt einen - so überhaupt korrekt zitiert wurde - an der Kompetenz des WBF zweifeln. Denn es wird damit der Eindruck erweckt, als hätte die Wissenschaft in der Vergangenheit mögliche Schadwirkungen von Mobilfunk-Sendemasten ebenso gründlich wie ergebnislos erforscht. Dies aber trifft nicht zu, gründlich erforscht wurde und wird das Risiko durch Handys, also durch kurzzeitige relativ starke Exposition des Kopfes. Die Dauerexposition durch die vergleichsweise schwachen Funkfelder von Sendemasten ist weitgehend unerforscht, erst seit kurzem wagt sich auch die konservative Wissenschaft überhaupt an dieses Thema heran. Spontan fallen mir zwei Sendemastenstudien ein (Perform A und QUEBEB), die noch nicht einmal publiziert worden sind oder sogar erst am Anfang stehen. Die Aussage des WBF ist daher vor allem eines: falsch. Warum der WBF sich überhaupt zu so einer Behauptung verstiegen hat, darüber lässt sich sehr zum Nachteil des WBF spekulieren. Oder es macht sich jemand die Mühe und fragt an Ort & Stelle nach.

Spantenpauli, dann fragen Sie doch beim WBF nach.
Als erstes werden Sie dann die Gegenfrage erhalten, warum Sie sich heute auf eine Arbeit aus dem Jahr 2004 beziehen und nicht auf die neue.
Und dann wird man Sie aber vor allem fragen, weshalb sie dann auch noch nicht einmal von der Homepage des WBF zitieren (und kommentieren), wo man zu genau diesem Thema aus dem Jahr 2004 deutlich anders lesen kann:
"Einhellige Meinung der anwesenden Wissenschafter war, dass die von den Handymasten ausgehende Exposition um den Faktor 1.000 bis 10.000 geringer als beim Telefonieren selbst ist. Nach Selektion der Literatur gemäß den vom WBF geforderten Kriterien für die Qualität von Studien ließ sich kein Beweis erbringen, dass die Exposition durch EMF von Handymasten von heutigem Kenntnisstand eine Gesundheitsgefährdung für die Allgemeinbevölkerung darstellt.
Ungeachtet dieser Meinung werden derzeit breit angelegte epidemiologische Studien durchgeführt bzw. geplant, die die Auswirkungen aller auf den Menschen einwirkenden Expositionen im Hochfrequenzbereich untersuchen. Dabei geht es nicht nur um Handymaste, sondern auch um andere hochfrequente Expositionsquellen, wie z.B. digitales Fernsehen, Rundfunksender, Mobiltelefone. Von diesen Studien wird erwartet, dass sie Antworten auf die Frage geben, ob diese Expositionen in ihrer Gesamtheit gesundheitsbeeinträchtigende Auswirkungen auf den Menschen erkennen lassen."

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RDW


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