Funkzelle provisorisch mit einem Handy vermessen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 14.09.2010, 23:04 (vor 5514 Tagen) @ H. Lamarr

Besten Dank für die Antworten, die eigentliche Frage geht aber, meine ich, in eine andere Richtung. Ich probier's noch einmal:

1) Auf der Suche nach Mirco kommt die Polizei auf die Idee, ihn über sein Handy zu orten.
2) Die Polizei fragt beim Netzbetreiber an, in welcher Funkzelle Mircos Handy zuletzt eingebucht war, wo diese ist und welchen Durchmesser diese hat.
3) Der Netzbetreiber erteilt die gewünschte Auskünfte und die Polizei durchsucht mit hunderten von Polizisten die Fläche der angegebenen Funkzelle - ergebnislos.
4) Die Hose von Mirco wird später von einer Zeugin gefunden, nicht irgendwo, sondern zwar außerhalb aber doch in der Nähe des ursprünglichen Suchkreises auf einem Parkplatz. Unglücklicherweise wurden die Mülltonnen des Parkplatzes kurz zuvor geleert, so dass möglicherweise wichtige Spuren unrettbar verloren sind.
5) Die Polizei muss sich Fragen gefallen lassen, wieso sie nicht auch am Parkplatz gesucht hat.
6) Die Polizei berechnet selber die Größe der Funkzelle. Bei dieser Berechnung ist die Funkzelle deutlich größer, als vom Betreiber zuvor angegeben. Hätte der Betreiber diese "große" Funkzelle genannt, wäre die Hose von Mirco eventuell früher gefunden worden, bevor am Parkplatz dort die Tonnen geleert wurden.

Die Frage lautet also, wie ist eigentlich die Größe einer Funkzelle definiert? Dass das kein randscharfer Bereich sein kann, der auf den Meter genau stimmt, liegt auf der Hand. Aber wie genau treffen denn nun die Angaben zur Größe einer Funkzelle zu? 70 % mehr ist schon üppig, wobei aus den Zeitungsberichten nicht klar hervor geht, was genau gemeint ist, 70 % mehr Radius, Durchmesser, Fläche?

Ein Siemens S4 im Monitormodus zeigt auch die Kennung der Basisstation an, auf der das Handy momentan eingebucht ist. Wenn ich in einer Funkzelle zum Rand laufe und am Display beobachte, wann ich in eine andere Zelle umgebucht werde, müsste ich doch mit vier oder fünf gleichmäßig auf 360 ° verteilten Stichproben die Abmessungen der Funkzelle ziemlich genau bestimmen können. Auf jeden Fall so genau, um den besagten Parkplatz nun der einen oder der anderen Funkzelle zuordnen zu können. Wäre so eine "Messung" mit einem Handy (S4) korrekt? Ich habe da so meine Zweifel, denn wenn ich hier am Schreibtisch das Display eines S4 im Monitormodus beobachte, werde ich schon mal umgebucht, obwohl das Handy keinen Millimeter bewegt wurde. Ich erkläre mir das mit dynamischen Umbuchvorgängen zugunsten von "an-/abreisenden" Teilnehmern mit schlechtem Empfang. Da wird dann einer mit gutem Empfang schon mal umgebucht, um Platz zu machen für einen, dessen Verbindung sonst abzureißen droht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Monitormodus, Funkzelle


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