Funkzelle 70 % größer als gedacht (Allgemein)

Raylauncher @, Dienstag, 14.09.2010, 22:01 (vor 5166 Tagen) @ Christopher

Kommentar: Aus dem Umstand, dass die von der Polizei berechnete Funkzelle 70 % größer ist, als der Netzbetreiber dachte, ist nicht nur eine Panne bei der Suche nach Mirco erwachsen, auch können Alarmkritiker das Missverhältnis zum Stricken neuer Thesen missbrauchen, vorausgesetzt, die Angaben in dem Zeitungsbericht stimmen. Haben vielleicht die Experten etwas dazu zu sagen?

Als Nicht-Experte würde ich mal spekulieren, daß sich die Berechnungsmethoden allein schon aufgrund der unterschiedlichen Zielsetzung von Netzbetreiber und Polizei unterscheiden: Der Netzbetreiber ist vor allem an der Ausdehnung der Zelle unter worst case-Bedingungen interessiert - daher wird er wohl tendenziell die Größe unterschätzen. Die Polizei wird dagegen eher von der Reichweite des Masten unter optimalen Bedingungen ausgehen und so sicher einen größeren Radius ermitteln - erscheint mir jedenfalls plausibel.

Die Ausdehnung einer Funkzelle im Netz ergibt sich im Kontext mit den benachbarten Funkzellen unter Berücksichtigung der Netzparameter. Davon zu unterscheiden ist die physikalische Reichweite einer Funkzelle. Diese ergibt sich aus den Standortparametern und der Topographie. D.h. es ist ein Unterschied bezüglich einer aufgrund der Funkausbreitung möglichen Ausdehnung der Funkzelle und der Ausdehnung unter realen Bedingungen im Funknetz. Bei Ausfall einer Station bedeutet dies auch, dass sich die benachbarten Funkzellen - soweit die Funkausbreitung dies zulässt - in die Lücke ausdehnen. Meist kommt es dabei jedoch zu Qualitätseinbußen durch Interferenzen, da die geänderte Netzgeometrie bei der Frequenzplanung i.d.R. nicht berücksichtigt werden kann.

Raylauncher

Tags:
Funkzelle, Interferenzen


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