Wünsche und Erwartungen für 2009 (Allgemein)

Doris @, Donnerstag, 01.01.2009, 19:32 (vor 5733 Tagen) @ AnKa
bearbeitet von Doris, Donnerstag, 01.01.2009, 20:33

Insofern sehe ich gute Chancen dafür, dass die "Panikfraktion" innerhalb der mobilfunkkritischen Bewegung langsam aber sicher mangels weiterer sich einstellender Sensationen (á la "Naila", "Blutbild", "Blut-Hirn-Schranke", der "Reflex"-Fake, u.s.w.) auf Grund laufen wird.

Die nächste anstehende Sache wird die längst überfällige Veröffentlichung der Interphone-Studie sein. Egal, wie sie interpretiert wird, sie kann durch bestimmte Gruppierungen immer so und so aufgearbeitet werden. Ich hoffe, dass die an der Studie Beteiligten sich ihrer Verantwortung stellen. Einfach wird es, aufgrund der emotional geführten Diskussion und in Anbetracht der extremen Nutzung von Mobiltelefonen nicht.
Beim Stöbern in alten Berichten stieß ich auf einen heise Beitrag aus dem Jahre 2000 ! in dem auch was zum Restrisiko und Interphone Studie stand.

Restrisiko?

Epidemiologische Auffälligkeiten zwischen der Handy-Nutzung und der Häufigkeit von Krebserkrankungen sind bisher nicht beobachtet worden. Aber da Tumore mehrere Jahre zur Entwicklung benötigen, lässt sich daraus noch nichts ableiten. Um Langzeitwirkungen herauszufinden, müssen so genannte Fall-Kontroll-Studien an Erkrankten und Gesunden nicht nur ein Nutzungsverhalten erfassen, das etwa fünf bis zehn Jahre zurückliegt - also in die Frühphase des Mobilfunk-Booms fällt -, sondern es auch noch von anderen Krebs auslösenden Faktoren statistisch signifikant abgrenzen können. Immerhin: Schon der geringe Anstieg der Krebswahrscheinlichkeit um ein Promille würde unter den derzeit rund einer halben Milliarde Handy-Nutzern weltweit 500 000 Tumorerkrankungen zusätzlich bedeuten.

Mittlerweile ist die Zahl der Handynutzer auf angeblich 3 Milliarden angestiegen - so zumindest steht es irgendwo im Forum - und mögliche zusätzliche Tumorerkrankungen von 3 Millionen würden sicherlich nicht in den Statistiken untergehen. Somit hoffe ich persönlich, dass zum einen sich die bisherigen Hinweise nicht bestätigen und zum anderen, dass die Verantwortlichen derartiger Studien sich auch ihrer Verantwortung bewusst sind.

Für 2009 sehe ich aber auch die Gefahr, dass die Szene der Extremen versuchen wird, sich des Themas "Das Handy als die eigentliche Gefahr" anzunehmen. Als Zuspätgekommene wird man versuchen, das Führerhäuschen zu erklimmen, um von dort aus die Politik des Angstschürens weiterzutreiben.

Erste Beispiele, wie es m.E. nicht sein soll, geistern bereits durch's Netz, in Form von Handyaufklebern, die Gehirntumore bei telefonierenden Kindern zeigen.

Deswegen ist und bleibt es wichtig, die totalitären Denkstrukturen der Angstschürer-Fraktion offenzulegen. Skeptiker sind also weiterhin gefragt.

Skeptiker sind weiterhin gefragt, Verharmloser und Leugner allerdings nicht. Nachdem Ihre Einstellung zu Mobilfunkkritik und speziell zu den Elektrosensiblen hier im Forum umfassend verewigt ist, bin ich unvoreingenommen sehr gespannt speziell auf Ihre Beiträge zu evtl. entstehenden Handydiskussionen, die im Rahmen der Veröffentlichung der Interphone Studie sicherlich geführt werden. Und das ist jetzt überhaupt nicht zynisch gemeint.

Es ist - wie Sie es richtig ausdrücken - sehr wichtig die Politik des Angstschürens zu bekämpfen, sonst tritt das ein, was Arne von Mühlendahl in diesem Beitrag sagt

Dabei gibt es quantitativ viel bedeutendere, nachgewiesene Umweltrisiken, um die
wir uns dringender kümmern müssten: neben den erwähnten psychosozialen
Umständen Tabak, Feinstaub, Radon, Lärm, um nur einige zu nennen. Bei
begrenzten finanziellen Ressourcen muss gut überlegt werden, wohin wir
präventive Bemühungen investieren. Dafür müssen wir versuchen, Risiken zu
quantifizieren. Keineswegs ist es hilfreich, wenn ohne eine solche Abwägung
allgemein gedroht, geklagt, gewarnt wird. Wer zu häufig ruft „Der Wolf ist da", der wird am Ende sehen, dass keiner mehr richtig hinhört, wenn der Wolf wirklich kommt.

Man mag zu Dr. v. Mühlendahl eingestellt sein wie man will, bei extremen Gruppierungen steht er stark in der Kritik, wie aus dem Link zu sehen ist und ich selber sehe das eine oder andere bei ihm auch mit einer gewissen Skepsis. Aber der letzte Satz ist sehr treffend. Nicht nur die Kritiker, sondern bei sämtlichen Fanatikern hat man schon soviele Wölfe gerufen, dass man davor mittlerweile gar nicht mehr den nötigen Respekt hat. Und irgendwann, geht es einem wie den 7 Geißlein..;-)

Tags:
Risiko, Interphone, Hirntumor, Krebsstatistik, Krebserkrankung


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