Co-carzinogen vs. Tumorpromotion: that's the difference (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 08.03.2015, 13:34 (vor 3524 Tagen) @ Alexander Lerchl

Zur Klärung bitte mal hier nachsehen (englisch).

Eine kokarzinogene Substanz kann ein Tumorpromotor sein, muss aber nicht. Umgekehrt kann ein Tumorpromotor durchaus KEIN Kokanzerogen sein. Was wir gezeigt haben, ist dass EMF dazu geführt hat, dass mehr Tiere mit Tumoren gezählt wurden. Wir können aber nicht sagen, dass EMF die KrebsENTSTEHUNG (und das wäre kokarzinogen) BEGÜNSTIGT hat.

Nach 3-maligem Lesen meine nun sogar ich, den Unterschied begriffen zu haben: EMF begünstigt nicht die Entstehung von Krebs, wirkt auf einen vorhanden Krebs jedoch wie Dünger.

Die feinen begrifflichen Unterschiede, dass ein Kokarzinogen (Substanz) keinen Krebs verursacht, sondern vorhandenen Krebs nur "promoten" kann, eine kokarzinogen wirkende Substanz dagegen Krebs verursacht, ist wahrscheinlich wieder einmal ein Garant für Fehlinterpretationen, wie sie jetzt offenbar "Powerwatch" (unabsichtlich) passiert ist. Es würde mich nicht wundern, wenn EMF noch in etlichen anderen Publikationen irrtümlich als physikalische Größe mit "kokarzinogener" Wirkung bezeichnet wird. Dass das dann falsch ist, merken vielleicht Biologen und Mediziner, der Rest liest darüber hinweg und geht wahrscheinlich mit der diffusen Vorstellung aus der Lektüre raus, EMF sei irgendwie krebserregend.

Ob die Medien das "Kokarzinogen" sauber von der "kokarzinogenen" Wirkung trennen können? Ich bin gespannt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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