Bordmitteltest auf Elektrosensibilität (Allgemein)

dlsasv @, Mittwoch, 26.10.2005, 22:23 (vor 6944 Tagen) @ H. Lamarr

Dann bräuchte man bei 100%-iger Trefferquote 5 Tests.

Habe ich das richtig kapiert? Bei 5 Tests ist die Wahrscheinlichkeit, dass Fee aus purem Zufall heraus alle 5 Tests besteht, auf 3,12 % gefallen.

genau.

Dieser Wert beruht darauf, dass Fee nur zwei Möglichkeiten hat, einen Test zu beantworten, nämlich DECT war an und DECT war aus.

... und darauf, dass die Wahrscheinlichkeiten für die Richtigkeiten der beiden Antworten je bei 50% liegen (das folgt ja noch nicht zwangsläufig daraus, dass es nur zwei Antwortmöglichkeiten gibt, um genau zu sein), und zwar unabhängig von den anderen Tests. Die Vorstellung dahinter könnte sein, dass man vor jedem Test eine Münze wirft.

Dagegen sind die Einzeltests bei der Alternative (6 Tests, genau 3 Bestrahlungen) nicht unabhängig. Wenn nämlich das Telefon z.B. in den ersten 3 Tests an war, kann man schließen, dass es in den nächsten aus sein muss. Daher dürfen die Bedingungen (DECT an/aus) bei den Einzeltests erst ganz am Ende offengelegt werden. Genauso dürfte sich Fee erst am Ende festlegen müssen, wann das Telefon an bzw. aus war.

Fee schrieb nebenan: "6 Durchgänge mit höchstens 3 x DECT-Strahlung ..."

Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, gewissermaßen eine Kombination aus den von mir genannten Alternativen. Dann gibt es mehr mögliche Sequenzen und man hat entweder eine höhere statistische Sicherheit, oder kommt mit weniger Einzeltests aus, z.B. insgesamt 5 Durchgänge, darunter entweder 2 oder 3 Bestrahlungen --> 20 Sequenzen, d.h. die Wahrscheinlichkeit für einen Zufallstreffer liegt bei 5%.

Die Gefahr, dabei mehr als 3-mal bestrahlt zu werden, wäre etwa 20%.

Gehen Sie hier von der Annahme aus, dass ein Zufallsgenerator die DECT-an/aus-Sequenzen bestimmt?

Siehe oben (die Wahrscheinlichkeit, dass keine Scheinbestrahlung dabei ist, wäre 3,12%; die, dass genau eine im ersten Test vorkommt, wäre 3,12%; ... --> die, dass keine oder genau eine im ersten Test oder genau eine im zweiten ..., wäre 6 x 3,12%).

Man könnte aber auch so herangehen, dass man genau 3 Bestrahlungen durchführt und mehrere Scheinbestrahlungen dazwischenmischt - je mehr desto besser, und ohne dass mehr Bestrahlungen nötig wären. In diesem Fall bräuchte man mindestens 6 Tests, d.h. mindestens 3 zusätzliche Scheinbestrahlungen.

Mensch, Fee, das isses doch, oder?!
Besten Dank für die praktischen Tipps dlsasv, sehen Sie noch andere Fallgruben, in die unser Experiment fallen könnte?

Wie die Verblindung sicher stellen? Das Zimmer mit dem DECT-Telefon versiegeln? Dann bliebe noch die Möglichkeit mit den Messgeräten. Nicht, dass ich Fee die Absicht zu betrügen unterstellen möchte - aber Skeptiker interessiert das vielleicht am meisten. Das könnte man wohl 100%-ig nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand kontrollieren. Daher bliebe das wahrscheinlich die größte Schwachstelle des Tests, die man eben in Kauf nehmen müsste. Vielleicht könnte eine verbindliche "freiwillige Selbstverpflichtung" ein wenig Vertrauen schaffen?:-|
Und auf der anderen Seite sollte möglichst auch Niemand derer, die die Studie durchführen, die Sequenz kennen - oder nur einer, der mit den anderen nichts zu tun hat. Könnte man das Ein- bzw. Ausschalten des DECT-Telefons einem Laptop mit entsprechendem Programm überlassen - über eine Schaltung, der man nicht ansieht, ob sie gerade ein oder aus ist?


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