Im Fokus der Wissenschaft oder out of Rosenheim? (Berichtigungen)

H. Lamarr @, München, Montag, 04.10.2010, 15:16 (vor 5140 Tagen) @ Eva Weber

... warum das Gros der Bevölkerung bedenkenlos das Handy nutzt, ohne sich die geringsten Gedanken darüber zu machen, dass dieses Teil schon längst im Fokus der Wissenschaft wegen etwaiger gesundheitlicher Folgen steht!

Bei dieser Formulierung, Frau Weber, ist wohl der Wunsch der Vater des Gedanken gewesen. Können Sie Ihre Behauptung denn auch belegen, dass gesundheitliche Folgen des Handys schon längst im Fokus der Wissenschaft steht? Sie tun ja geradezu so, als ob Wissenschaftler weltweit verzückt nur noch eines im Sinn haben: Dem Handy nach allen Regeln der Kunst seine dunklen Geheimnisse zu entreißen.

Meiner Beobachtung nach verhält es sich nämlich keineswegs so, vielmehr sehe ich, dass das Thema "biologische Wirkung von Handys" seinen Höhepunkt überschritten hat und die Forschung daran nicht mehr zu-, sondern abnimmt. Das DMF etwa ist 2008 ganz ohne Alarmkundgebung ordentlich zu Ende gebracht worden, die Briten haben ihr EMF-Forschungsprogramm (meine ich) schon zuvor mit ähnlichem Ergebnis fertiggestellt und auch die Schweizer sind demnächst dran, die Resultate des NFP57 zu veröffentlichen, Schreckliches ist freilich auch aus dieser Richtung nicht zu erwarten. Alles in allem hat sich aus meiner Sicht die Erkenntnis verfestigt, dass gesundheitlich relevante Effekte infolge Handy-Telefonierens, so es überhaupt welche gibt, klein sein müssen, denn wären sie groß, müsste man in den vergangenen zehn Jahren irgendeine Spur von ihnen gefunden haben. Hat man aber nicht. Bevor Sie jetzt loslegen, Frau Weber, möchte ich ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich von "gesundheitlich relevanten Effekten" rede und nicht von irgendwelchen Effekten, von denen keiner sagen kann, ob und was für Auswirkungen diese möglicherweise haben könnten. Signalisieren mir meine Sensoren für optische EMF etwa eine dralle Blondine im Bikini, könnten Studien als Reaktion darauf (bei allen männlichen Probanden) eine signifikante Pupillenerweiterung beobachten. Grund für eine Krisensitzung beim BfS wäre dies jedoch nicht, schlimmstenfalls müssten die Ehefrauen der Probanden darüber beunruhigt sein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
NFP 57, Rosenheim


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