Missverständnisse unkritischer Skeptiker zu Bruchköbel (Allgemein)

Sisyphos, Dienstag, 26.05.2009, 19:04 (vor 5636 Tagen) @ Skeptiker
bearbeitet von Sisyphos, Dienstag, 26.05.2009, 19:33

Der Autor erwähnt jedoch nicht, dass neben den mit einfältigen Phantasienamen bezeichneten Protagonisten, gerade auch er selbst an dem Geschehen nicht unwesentlich beteiligt war - und nicht etwa nur als nüchtern berichtender Chronist, sondern mit pointierter eigener Deutung.

Missverständnis. Der Autor ist Berichterstatter und also Rechercheur. Recherche auch anderswo als bei den stereotype Informationen bereitstellenden IMOWOB/Tittmann-Pressebearbeitern war im Laufe der Jahre sicherlich zunehmend angeraten, ja zwingend. Was Teilnehmer Sisyphos als "Deutung" missversteht, ist schlicht das Ergebnis umfassender Recherche.

Nachdem sich der Herr Skeptiker mit zahlreichen anderen eher unbedeutenden Aspekten beschäftigt und sich abreagiert hat, gelangt er in dieser seltsamen Vorgehensweise evtl. auch unbewusst auf einen der wesentlichen Punkte meiner Erwägungen, die er mit einem "Missverständnis" abtun zu können glaubt. Von dem, was unter diesem Pseudonym hier schon so alles bis hin zu Verbalinjurien zu lesen war, ist "Missverständnis" eine noch sehr freundliche Wortwahl. Dabei wird lediglich unterstellt, Sisyphos könne nicht zwischen rein Darstellendem und der Mitteilung von durch den Autor Recherchiertem unterscheiden, was eher gegen die Qualität eines solchen Textes spricht. Entscheidend ist dabei nicht, was Sisyhos an Unterscheidungsvermögen zutraut wird. Auch wenn Bruchköbeler Details anderenorts eher belanglos erscheinen mögen, soll doch noch etwas zu dem Beispiel des vermeintlichen Skeptikers angemerkt werden, weil mir dazu entsprechende Informationen der damaligen Vorgänge übermittelt wurden.

Ein Beispiel:
Die Behauptungen über Bruchköbeler Mobilfunk-Tote und -Krebsfälle, wie sie von den Aktivisten ausgerechnet aus einem Wohngebiet mit älterer Wohnbevölkerung "berichtet" worden sind, erschienen auf die Dauer als zu abstrus, als dass sie in fortlaufender Berichterstattung immer und immer wieder hätten repetiert werden können. Anders gesagt: Diese Behauptungen kollidierten mit dem Verantwortungsgefühl der Lokalreporter aller Lokalblätter. Kein einziges Blatt hat den Wahnwitz veröffentlicht.

Nach den mir übermittelten Informationen hatte die Initiative im Jahr 2005 nach einer Umfrage ohne wissenschaftlichen Anspruch eine weitere mit höherem Niveau avisiert, zu der es aber auch aus Kostengründen - es hätte ein Epidemiologe beteiligt/beauftragt werden müssen etc. pp. - und auch deshalb nicht mehr gekommen sei, weil sich inzwischen die Forderungen gegenüber der Stadtverantwortlichen zu realisieren schienen.

Als Herrn Dick am 10. Januar 2006 eine Pressemitteilung der Initiative über die Auswertung dieser schlichten Umfrageaktion übermittelt wurde, hat er sich nach der vorherigen Veröffentlichung im Herbst 2005 in "seinem" Lokalblatt bei der Initiative zunächst per E-Mail vom 24.01.2006 danach erkundigt, ob es zu dieser "Erhebung" Ergebnisse und Erkenntnisse gäbe.

Am 26.01.2006 erschien die von der Initiative eingereichte Pressemitteilung in vollem Wortlaut im Bruchköbeler Kurier unter der Überschrift "Keine Entwarnung".

Das "Verantwortungsgefühl" von Herrn Dick muss sich also, wenn überhaupt, erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt geregt haben.

In einer E-Mail vom 30.01.2006 stellte Herr Dick weitere Fragen zu diesem Vorgang, auf die ihm von der Initiative Folgendes geantwortet worden war:

"In der Initiative wird derzeit überlegt, ob weitere detaillierte Erkenntnisse - und wenn ja in welcher Form präsentiert werden sollten. Dies könnte etwa bei einer unserer nächsten Veranstaltungen geschehen. Dabei dürften dann auch die von Ihnen gestellten Fragen beantwortet werden. Wie Sie unserer Mitteilung entnehmen konnten, ist als Ergebnis unserer ersten Umfrage insbesondere eine weitere, von Epidemiologen geführte Erhebung geplant, weil die Inzidenz der Bruchköbeler Fälle (noch) nicht hinreichend geklärt werden konnte. Eine Präsentation vor dem Bauausschuss erachten wir als nicht hilfreich. Dort soll es schließlich nicht (mehr) um das "Ob" einer vorsorgenden Planung, sondern "nur" noch um das "Wie" der längst überfälligen Umsetzung der Prävention gehen."

In der Folgezeit ist im Übrigen auch die Pressemitteilung der Initiative im Hanauer Anzeiger veröffentlicht worden, wobei die übliche, den Inhalt kaum verändernde Bearbeitung durch den dortigen Redakteur erfolgte und im dortigen Stadtjournal ist sie am 20.01.2006 unter der Überschrift "IMOWOB wertet Umfrage aus" erschienen.

Das zeigt, das der Skeptiker die ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen offenbar gerade nicht skeptisch genug vor seinen Äußerungen, dass eben kein Lokalblatt die Mitteilungen der Initiative veröffentlicht habe, geprüft hat und er möglicherweise einem ähnlichen Wahrnehmungsdefizit unterliegt, wie der Essayist.

Auffallend ist heute, dass die erwähnten Behauptungen seit längerer Zeit nicht mehr erhoben werden. Auf eine Richtigstellung oder auch nur Relativierung der früher verbreiteten Alarmszenarien durch die mobilfunkkritische Szene wartet man in Bruchköbel allerdings bislang vergebens.

Wer soll "man" sein? Herr Dick? "Behauptungen" werden zudem nicht allein dadurch unrichtig, dass sie längere Zeit nicht mehr erhoben werden? Was sollte schon allein daran "auffallend" sein, das diese Vorgänge schon länger zurückliegen. Wie formulierte Skeptiker am 10.05. (http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=31149) so schön:

"Politiker sind Kinder ihrer Zeit und der Umstände, innerhalb derer sie ihre Politik gestalten müssen. Das ist bei den "großen" Themen (Finanzkrise...) nicht anders als bei den kleinen."

Für nicht einmal dafür bezahlte Bürger, die sich politischen Themen widmen, soll hingegen ein wesentlich strengerer Maßstab angelegt werden!?

Zum Schluss noch ein vier Jahre altes "Zitat-Zitat" aus dem Forum von Teilnehmer M. Hahn (http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=3892) und ein aktuellere Formulierung von Herrn Lerchl:

"Wenn man sich für einen Skeptiker hält, tut man gut daran, gelegentlich auch an seiner Skepsis zu zweifeln (S. Freud)

Jaja, die skeptisch die Skeptiker Betrachtenden, die gibts freilich auch
Schöner Satz... hat er das gesagt, der Freud?

Mein Favorit:

"Ist dem Menschen etwas nicht recht, so kann er sich sehr scharfsinnig dagegen wehren und sehr kritisch erscheinen; passt ihm aber etwas in seinen Kram, so kann er sich dagegen sehr leichtgläubig zeigen",
(S. Freud)

Leider reicht´s bei manchem Forenschreiber nicht mal zum Scharfsinn."

Und Herr Lerchl am Montag, 06. April 2009
(http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?id=30611):


"Fazit: Es ist absolut sinnlos, mit Ihnen eine sachliche Diskussion führen zu wollen. Es kostet nur Zeit und bringt nichts:null:zero:0 (bis auf die Erkenntnis als solche). Ich frage mich auch schon seit einiger Zeit (wie auch ein anderer Forumsteilnehmer), was Sie eigentlich antreibt."


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