Zeitbombe in Mevissen/Schürmann-Review gefunden (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 10.12.2021, 00:46 (vor 1029 Tagen) @ e=mc2

Meine Wertung dieser Dosimetrie: Niemand weiß, welcher Exposition die Zellkulturen in den Petrischalen wirklich ausgesetzt waren, am allerwenigsten die Autoren der Studie.

Sehr schön wie Sie die Dosimetrie in dieser einen Studie zerpflückt haben.

Erst die Peitsche, dann das Zuckerbrot ;-).

Zu erwähnen ist noch: Das TES-92 misst breitbandig (und omnidirektional) alles, was ihm zwischen 50 MHz und 3,5 GHz vor die Empfangsantennen kommt. Jetzt noch den Peak-hold-Betriebsmodus aktivieren, um das Gezappel der Werte am Display zu beruhigen, und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Denn wenn während der Messungen jemand ein Smartphone in Laborkittel mit sich herumträgt, das pflichtbewusst selbsttätig z.B. nach neuen E-Mails Ausschau hält, dann versaut diese unerkannte Emission den Messwert gründlich. Auch die nette Putzfee, die zufällig vorbeikommt, könnte das mit ihrem Smartphone bewerkstelligen. Ähnlich isses mit DECT, W-Lan und dergleichen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Eine andere populäre Strategie ist, dass ein Expositionssystem beschrieben wird, das etwas besser tönt mit einer Referenz, welche zu einer anderen Referenz führt, welche wiederum zu einer weiteren Referenz führt. Bis man schlussendlich aufgibt und immer noch nicht weiss um was für ein System es sich handelt. Das wäre doch mal etwas für Sie!:wink:

Ich liebe ABMs :-).

Es gibt einige Übersichtsarbeiten, welche auf dieses Problem aufmerksam machen. Z.B. hatten Studien zu DNA Schäden nur in rund der Hälfte der Fälle eine genügende Dosimetrie. Und es überrascht nicht festzustellen, dass Studien mit guter Dosimetrie weniger häufig einen Effekt finden.

Danke, guter Tipp für lange Winterabende.

Ein anderes Beispiel ist dieser Review. Bei Anwendung von minimalen Qualitätsanforderungen blieben nur noch wenig Studien zu den Effekten von WLAN-Strahlung übrig, welche dann mehrheitlich keinen Effekt fanden.

Noch ein guter Tipp. Besonders deshalb, weil Diagnose-Funk vor geraumer Zeit eine W-Lan-Review bei einer dem Verein ergebenen Biologin i. R. bestellte und die Dame die Erwartungen erfüllte, indem sie 100 Studien präsentierte, die 2,45-GHz-W-Lan Tod und Verderben attestierten. Wäre aufschlussreich, die beiden gegensätzlichen Arbeiten zu vergleichen. Schaunmermal ...

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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