UMTS & Krebs: Mobilfunkgegner schauen angestrengt weg ... (Forschung)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.02.2018, 13:02 (vor 2464 Tagen) @ H. Lamarr

Das muss man sich mal vorstellen: Es geht hier um nicht weniger als die Feststellung, dass UMTS-Mobilfunk mit einer Immissionsstärke 50 Prozent unter Grenzwert die Krebsentstehung zwar nicht begünstigt, einen wie auch immer entstandenen Tumor jedoch schneller wachsen lässt. Und die versammelten Mobilfunkgegner der Szene beschäftigen sich mit – Nasenbohren :no:.

Eva hat sich erbarmt, den Finger aus der Nase genommen und spricht im Gigaherz-Forum von Krebspromotion bei Krebsmäusen bei UMTS. Doch sie hat die Bedeutung der Studien, von denen sie spricht, nicht richtig verstanden und erkennt die entscheidende Neuerung der jüngsten Studie (Lerchl, 2017) nicht.

Alles begann mit Tillmann et al., 2010. Diese Arbeitsgruppe fand heraus, dass unter UMTS-Einwirkung Tumoren schneller wuchsen als ohne. Klose, 2015, kam unabhängig davon zu dem gleichen Ergebnis und warf die Frage auf: Wirkt UMTS nun kokarzinogen (begünstigt Entstehung von Krebs), das wäre die schlimmste Erklärung der Studienresultate, oder wirkt UMTS "nur" tumorpromovierend (begünstigt Wachstum bereits vorhandener Tumoren)? Dies herauszufinden war Ziel der Arbeit Lerchl, 2017. Das Resultat ist die besagte Entwarnung zweiter Klasse: UMTS unter Grenzwert lässt zwar keine Tumoren entstehen, fördert jedoch (in Lunge und Leber, nicht aber im Gehirn) das Wachstum vorhandener Tumoren. Ein anerkanntes Wirkmodell für die tumorpromovierende Wirkung der Funkfelder gibt es gegenwärtig nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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