Wunder von Schwarzenburg: Jakob, Herr über zwölf Legionen (Allgemein)

Fee @, Donnerstag, 10.12.2009, 11:48 (vor 5413 Tagen) @ cassandra

An unserem relativ kleinen Ort gibt es eine solche Ortsgruppe, (gegen eine geplante UMTS-Antenne im Ort, obwohl man durch eine Versorgung von Antennen ausserhalb schon bestens mobil telefonieren kann)

Das Argument "man kann ja schon mobil telefonieren" kommt seltsamerweise immer wieder auf, wenn es um neue Sender geht. Heutzutage werden (zumindest in Deutschland, ich nehme aber durchaus an, dass es in der Schweiz nicht viel anders ist) Sender kaum noch errichtet, um echte Versorgungslücken zu schliessen.

* Vielmehr werden Netz(bereich)e verdichtet, die noch für Outdoor-Nutzung konzipiert wurden. Inzwischen haben die Qualitätsansprüche von Mobilfunknutzern zugenommen: sie erwarten auch indoor-Empfang.
* Die Nutzung von Mobilfunk erstreckt sich nicht mehr nur auf Telefonie. Durch Datennutzung (z.B. Internet-Surfen, ausgiebige Up-/Downloads, etc.) - nicht notwendigerweise mobil, sondern durchaus auch stationär zu Hause - steigt die Bandbreiten- und Qualitätsanforderung der Nutzer. Wegen der höheren Datenraten von UMTS mit bspw. HSPA ist das Signal störempfindlicher als etwa bei UMTS ohne HSPA (mit niedrigerem Datendurchsatz). Sprich: für high-speed-Internet müssen die Basisstationen notwendigerweise maximal einige hundert Meter vom Nutzer entfernt sein.
* Neben der Datennutzung hat auch die Telefonie in den letzten Jahren massiv zugenommen. Allein aus Kapazitätsgründen werden weitere Basisstationen/Netzverdichtungen erforderlich.
* Die (in Deutschland 4) Betreiber errichten ihre Netze weitgehend unabhängig voneinander. Der UMTS-Empfang im Netz von Anbieter x bedeutet nicht, dass auch Anbieter y schon über UMTS-Abdeckung im selben Ort verfügt. Die Aussage, man könne ja schon mobil telefonieren, ist insofern sehr schwammig: telefonieren ja, aber welches Netz? Welche Versorgungsqualität? Auch UMTS? UMTS auch mit HSPA?
* An mehr und mehr Stationen laufen sukzessive Mietverträge aus und werden ggf. nicht verlängert, mit der Folge, dass neue Standorte gesucht (und bisherige demontiert) werden.

Alles was über reine Drahtlos-Telefonieanwendungen hinausgeht, wird von uns vehement durch die gerichtlichen Instanzen bekämpft. Für Internet und Multimedia gibt es eine gute Versorgung mit (A)DSL. Besorgte und Betroffene sind auch Menschen, zahlen Steuern und haben Rechte. Auch die Gemeinde unterstützt uns. Ein Arzt und Haupteinsprecher wird bei einem allfälligen Aufstellen der UMTS-Antenne systematisch Krankendaten erheben.


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