Interphone: Einwände gegen Ergebnis-Interpretation (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 21.12.2008, 22:27 (vor 5742 Tagen) @ dlsasv

Eine ganze Reihe von Wissenschaftlern stützen Ihre Bedenken gegen eine alarmierende Interpretation der Interphone-Studie darauf, dass möglicherweise durch das Auswahlverfahren für die Studienteilnehmer eine Verzerrung der Ergebnisse programmiert wurde, noch bevor die Studie überhaupt begann.

"gegen eine alarmierende Interpretation"? Gerade die Befürworter einer alarmierenden Interpretation sagen doch immer, dass die Risikoschätzer für 'regular use' fälschlich unter 1 liegen. Was, falls der Effekt gleichmäßig über die Nutzungsdauer hinweg gewesen sein sollte, für ein erhöhtes Risiko bei langjährigen Nutzern sprechen würde. Die Gegner argumentieren mit 'recall bias', gerade was die Telefonierseite angeht.

Kapiere ich jetzt nicht. Meinen Sie, ich habe Befürworter und Gegner vertauscht?

Die unten im Abstrakt formulierten Einwände werden von anderen an Interphone beteiligten Wissenschaftlern abgelehnt, mit dem Ergebnis, dass um den Abschlussbericht dieser wichtigen Großstudie seit fast zwei Jahren gerungen wird.

Wer sagt das? Ich dachte, das sei klar.

Da dachte ich nicht an Personen, sondern nur an die beiden Interphone-Streitlager. Ich muss allerdings zugeben, dass ich keinen Überblick mehr habe, was unter den einzelnen Interphone-Teilstudienleitern nun ganz genau umstritten ist und wer welchen Standpunkt innehat. Mir ist z.B. nicht klar, inwieweit oder ob überhaupt externe Studienkritiker wie Lloyd Morgan mit ihrer Argumentation Standpunkte von Teilstudienleitern widerspiegeln. Von "offizieller" Seite (Cardis bzw. Feychting) habe ich dazu nichts vernehmen können.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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