Im IZgMF tabu: Prof. A... und seine Mobilfunkstudien (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 30.07.2010, 17:34 (vor 5212 Tagen) @ Skeptiker

Angenommen, Sie nehmen den Beitrag eines, sagen wir, qualifizierten Spiegeljournalisten(-teams) hier zur Veröffentlichung an, und man hält beim Schreiben über den ganzen Vorgang journalistische Kriterien ein (zum Beispiel diejenigen, die für den Umgang mit Tatsachenbehauptungen gelten; die kennt halt ein einfacher Forenposter nicht so genau), dann dürfte Ihnen dies nicht verboten sein.

Doch! Genau das ist uns durch das Urteil verboten. Alle dürfen die Verbotsbehauptungen risikolos bringen (Spiegel, Stern, Bild, Bunte ...) - das IZgMF dagegen darf es nicht. Das zitieren seriöser Quellen ist kein Schutz.

Sie betreiben ja de facto ein Internet-Magazin (nicht nur ein Internet-Forum), und darin dürfen Sie natürlich Journalismus betreiben. Sie selbst dürfen natürlich dort auch selbst journalistisch tätig sein.

Stimmt. Alles ist uns erlaubt, nur eines nicht: siehe oben.

Würde es Ihnen dies verbieten, wäre das Urteil nicht haltbar. Die Freiheit der Berichterstattung ist ein hohes Gut. Sie ist frei im wahren Sinn des Wortes.

Da irren Sie sich mMn bei gerichtlich abgenickter Unterlassungserklärung sind wir verpflichtet, über das steitige Thema künftig die Klappe zu halten. Das Problem sind nicht die fünf Verbotsbehauptungen im Wortlaut, die wären recht einfach zu vermeiden, sondern die endlos vielen möglichen und unmöglichen Interpretationen der Verbotsbehauptungen.

Aktenkoffer ist nach meiner Meinung eine Person des öffentlichen Interesses, ebenso steht es nach meiner Ansicht mit Vorgängen um die Cigarettenindustrie, und ein Einschreiten gegen Berichterstattung richtete sich somit direkt gegen öffentlich gegebenes Interesse.

Ihr Humor ist schon köstlich: Aktenkoffer! Was Sie schreiben ist ja alles weiterhin machbar, für jeden - ausgenommen das IZgMF.

Den Faktor, dass Ihnen als wahrscheinlich nur wie jeder normale Mensch bemitteltem Mitbürger eine Geldstrafe angedroht wird, ist natürlich ein eigenes Kapitel. Insofern kann man Ihre ernsten Postings hierzu als Dokumentation dafür nehmen, was so eine Drohung mit jemandem, der erweislich Zivilcourage zeigt, zu veranstalten vermag.

Dazu habe ich einen Link geschenkt bekommen, den ich jetzt aber nicht zur Hand habe und deshalb später einstelle: Es geht dabei um die Macht des Geldes in UK, unbequeme Veröffentlichungen platt zu machen, etwa Ge-mac-kere an der Qualität der Speisen eines Schnellrestaurants. Die spinnen, die Briten.

Dass die totalitäre Mobilfunk-Hasser-Szene sich da ganz in ihrem Sinne bedient fühlt, ist billig. Im Endeffekt, als Resultat, wird sich aber die Kritik an Aktenkoffers Arbeit zu präzisieren wissen, das kann man wohl als mittelfristigen Effekt aus der Sache erwarten.

Ja, ich sehe das ähnlich, es ist zu Aktenkoffer und die Studien ja praktisch alles gesagt worden, warten wir also ab, was die Untersuchungskommission in vielleicht ein paar Monaten dazu zu sagen hat. Zeigt der Daumen für die Studien nach unten ist das für uns aber noch lange keine Entwarnung.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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