Telekom versorgt IZgMF jetzt mit 5G (Allgemein)
Die Deutsche Telekom meint es gut mit dem IZgMF und rüstete vor drei Tagen ihren nahe gelegenen Funkmasten mit neuen 5G-Antennen auf. Zwei davon zeigen ziemlich genau in unsere Richtung. Die beiden Fotos sind Teleaufnahmen von unserem Wohnzimmer aus aufgenommen.
Vorher: Am 15. August 2021 sah "unser" Telekom-Funkmast vor Gewitterhimmel noch so aus.
Nachher: Seit 2. September 2021 schauen uns zwei neue 5G-Antennen ins Wohnzimmer.
Die rechte der beiden neuen 5G-Antennen ist mit rund zwei Meter Bauhöhe ein besonders wuchtiges Exemplar. Beunruhigt sind wir wegen unserer neuen Nachbarn nicht, ich kann mir aber gut vorstellen, dass von organisierten Mobilfunkgegnern Verunsicherte bei dem Anblick des "Kawenzmanns" psychosomatische Beschwerden entwickeln und z.B. anfangen zu glauben, Kopfschmerzen oder schlechter Schlaf hingen ursächlich mit dem Trumm zusammen.
Übrigens: Der links von dem Funkmasten erkennbare Baum (Esche) weigert sich seit 2002 beharrlich, irgendwelche typische Auswirkungen der ständigen Befeldung zu zeigen, insbesondere Schäden auf der dem Funkmast zugewandten Seite sind nicht zu erkennen. Vor ein paar Jahren wurde der Baum auf eben dieser Seite zurück geschnitten, weil seine Äste dem Gebäude zusetzten, auf dessen Flachdach der Funkmast steht. Und die Techniker, die auch die anderen Sektoren des Funkmasten mit neuen 5G-Antennen bestückten, müssen anscheinend vergessen haben, für die Esche einen Fällauftrag zu erteilen. Geisterte doch vor etwa zwei Jahren der schreckliche alternative Fakt durch die Echokammern der Mobilfunkgegner, dass zahllose Bäume, die 5G an der ungestörten Wellenausbreitung bei höheren Frequenzen (>3 GHz) hinderten, angeblich kurzerhand gefällt wurden.
Mit smarten 5G-Antennen verliert die Ausrichtung der Antennenschutzgehäuse ihre Schrecken. Optisch mögen die besagten neuen 5G-Antennen in unsere Richtung zeigen, dies bedeutet jedoch nicht mehr, dass wir rund um die Uhr im breiten Hauptstrahl dieser Antennen sind. Denn smarte 5G-Antennen haben steuerbare scharf begrenzte Traffic-Beams, die sich in recht großen Winkelbereichen horizontal und vertikal schwenken lassen, um gezielt Teilnehmer zu versorgen. Mehr dazu hier. Allerdings: Ob und ggf. wie stark die zum Netzbetrieb erforderlichen SSB-Beams uns dauerhaft befelden kann ich nicht beurteilen, zumal die mir zur Verfügung stehende Messtechnik (HFE 59B) a) für 5G ungeeignet ist und b) derzeit als Leihgabe ohnehin bei einem alten "Funkschau"-Kollegen für W-Lan-Messungen in einem "We4Bee"-Bienenstock im Einsatz ist.
Hintergrund
Zwei Funkmasten versorgen das IZgMF und andere seit 2002 mit Mobilfunk. Der eine (Vodafone) steht auf dem Nachbardach horizontal etwa 16 Meter von unser DG-Wohnung entfernt, die Antennen sind jedoch etwa vier Meter über uns. Der andere (Telekom) ist etwa 90 Meter entfernt und seine Antennen liegen in gleicher Höhe wie unsere Wohnung. Wie unscheinbar dieser Telekom-Funkmast früher einmal ausgesehen hat kann man sich hier ansehen.
Vor sechs Jahren wurde in unmittelbarer Nähe des Telekom-Funkmasten ein Neubau hochgezogen, dessen Obergeschoss nur sechs Meter von den Antennen entfernt war, im Hauptstrahl liegt und, das war das Beste, tief im Sicherheitsabstand des Funkmasten stand. Dokumentiert ist dies hier. Mutmaßlich wegen unserer Anfrage bei der BNetzA wurde der ungewöhnliche Fall überhaupt erst von den maßgebenden Stellen wahrgenommen. Zuerst wurde dann die Sendeleistung der betroffenen Antennen schnell reduziert, was sich in einem kleineren Sicherheitsabstand bemerkbar machte, später (2018) wurde der Funkmast abgebaut und einige Meter weiter von dem Neubau entfernt neu errichtet. Dies war problemlos möglich, denn der Funkmast steht nach wie vor auf dem Flachdach einer Telekom-Vermittlungsstelle. Der neue Antennenträger ist jetzt kein schlanker Stahlrohrmast mehr, sondern ein Gitterrohrmast, der deutlich mehr Antennen tragen kann.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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