Die kleinen Strolche: Uli Weiner, der Funkamateur (Elektrosensibilität)
Ulrich Weiner gibt sich gerne als der Oberpriester für "Elektrosensibilität". Und weil er mediengewandt ist, hält er hin und wieder als Nessy-Nachfolger in irgendwelchen Boulevardmagazinen Hof, bohrende Fragen muss er dort nicht fürchten. Aus meiner Sicht ist Weiner ein Schwindler. Ein frisches Indiz dafür ist: Die Bundesnetzagentur führt in auch 2023 noch als Funkamateur mit A-Lizenz.
Dass Weiner trotz seiner angeblichen "Elektrosensibilität" Funkamateur ist, war seit 2017 ein offenes Geheimnis. Seinerzeit unterhielten sich Funkamateure über einen TV-Auftritt des "Elektrosensiblen" und nannten das Rufzeichen (DG4MIJ), mit dem Weiner 2007 in der Rufzeichenliste der BNetzA geführt wurde. Weiß ein Funkamateur das Rufzeichen eines anderen, kann er diesen mit seinem Rufzeichen "anfunken" und so einen Gesprächswunsch signalisieren. Ins Blaue hinein funktioniert dies jedoch nicht, denn Rufzeichen sind nicht so zielgerichtet wie Telefonnummern. Damit ein Gesprächswunsch via Rufzeichen am Ziel ankommt, muss das Frequenzband und der Funkkanal bekannt sein, das der Gesuchte üblicherweise benutzt, so er überhaupt gesprächsbereit ist. Da Weiner die A-Lizenz hat, darf er auf allen Amateurfunkbändern (mit voller Sendeleistung) funken. Die Chancen, ihn zufällig im Äther zu erwischen, sind deshalb gleich null.
Das alte Rufzeichen DG4MIJ war 2017 nicht mehr an Weiner vergeben, mit DL4MIJ hatte er sich ein neues besorgt. Möglicherweise, um alte Spuren zu verwischen. Im selben Jahr erfuhr der Funkamateur eine Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC), Ortsverband Schmuttertal (Augsburg). Das Klublokal des Ortsverbands liegt nur fünf Autominuten von Weiners Augsburger Bleibe in der Wohnung seiner Mutter, entfernt. Da hätte der Uli die Ehrung eigentlich im Vorbeigehen in Empfang nehmen können, er zog es jedoch vor, nicht zu erscheinen. Einwand: Weiner wohnt schon lange nicht mehr in Augsburg, sondern haust seit mindestens zehn Jahren irgendwo im Schwarzwald in einem Wohnwagen. Stimmt, diesen Eindruck erweckt der "Elektrosensible" gerne und häufig, besonders dann, wenn ein TV-Sender den Einsiedler im Wald besucht. Tatsache ist aber auch, Weiner gibt sich alle Mühe, damit ihn dort niemand unerwartet besuchen kann. Und Tatsache ist auch, dass Weiner bei der Anmeldung seines Fördervereins "Unverstrahltes Land" 2019 als Wohnsitz Augsburg angab. Doch das ist eine andere Geschichte ...
Auch das Rufzeichen DL4MIJ ist mittlerweile nicht mehr Weiner zugeordnet. Im März 2023 weist die Rufzeichenliste der BNetzA für ihn das Rufzeichen DN4MIJ aus. Stellen sich die Fragen: Warum gibt der Oberpriester für "Elektrosensibilität" sein Rufzeichen nicht zurück und warum leistet er sich, ständig um Spenden für sein Auskommen bemüht, den jährlichen Mitgliedsbeitrag im DARC?
Hintergrund
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– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –