Irre oder krank? JWD-Reporterin besucht Uli W. im Funkloch (Medien)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 24.06.2018, 14:01 (vor 2105 Tagen)

Das neue Monatsmagazin JWD (Joko Winterscheidt's Druckerzeugnis) kümmert sich in seiner jüngsten Ausgabe (04/2018) auch um Uli W., den medienerprobten deutschen Vorzeige-Elektrosensiblen. Titel der Geschichte: "Irre oder Krank? Reporterin Nele Justus besucht Elektrosensible im Funkloch". Online ist der Artikel (gegenwärtig) nicht zu lesen (das Heft kostet am Kiosk 4,40 Euro), es ist jedoch damit zu rechnen, dass der Text über kurz oder lang auf der Website von Uli W. auftaucht.

Kommentar: Journalistisch distanziert heißt es im Inhaltsverzeichnis der Ausgabe "Dieser Mann denkt, dass Elektrosmog ihn umbringt". Die Titelzeile mit den Alternativen "Irre oder krank" lässt indes befürchten, auch der JWD-Artikel hat den Kern der Sache nicht getroffen. Denn Uli W. ist aus meiner Sicht weder irre noch krank, sondern ein Schwindler, der mit seinen Medienauftritten das Märchen vom (echten) "Elektrosensiblen" am Leben erhalten soll – dem wissenschaftlichen Kenntnisstand zum Trotz. Öffentlich wahrgenommene "Elektrosensible" sind für Nutznießer der Angst vor Elektrosmog seit eh und je ein willkommener Marketinggag, um diese subjektiv empfundene Angst aus kommerziellem Antrieb heraus zu schüren. Überzeugte Elektrosensible sind z.B. für Baubiologen und Umweltmediziner begehrte Kunden/Privatpatienten. Der Verein für Elektrosensible, München, organisiert als Vermittler, dass Angebot und Nachfrage zusammenfinden, die Hemmschwelle gegenüber offenkundiger Scharlatanerie ist dabei niedrig. Ob das Titelbild der JWD-Ausgabe 03/2018 die Redaktion des Magazins JWD inspirierte, das ziemlich ausgelutschte Thema "Elektrosensible" noch einmal zu lutschen, ist nur eine unbestätigte Spekulation.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Kondom, Medien, Scharlatan, EHS-Test, Individualtest, Selbstdarsteller, Wohnwagen, Fliegenpilz

JWD-Reporterin besucht Uli W.: Artikel jetzt online

H. Lamarr @, München, Samstag, 30.06.2018, 00:32 (vor 2100 Tagen) @ H. Lamarr

Online ist der Artikel (gegenwärtig) nicht zu lesen (das Heft kostet am Kiosk 4,40 Euro), es ist jedoch damit zu rechnen, dass der Text über kurz oder lang auf der Website von Uli W. auftaucht.

Der Artikel ist jetzt auf der Website des Stern zu lesen. Der Anfang ist vielversprechend ...

Sie denken, elektronische Strahlung macht sie krank: So leben Elektrosensible

Ulrich Weiner leidet. Er ist überzeugt, elektronische Strahlung macht ihn krank. Deswegen lebt er in einem Funkloch, im Wohnwagen, im Abseits. Unsere Reporterin hat ihr Handy ausgeschaltet und ihn besucht.

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Befangene Medizinerin aus Aachen Monika Krout

KlaKla, Sonntag, 08.07.2018, 08:37 (vor 2091 Tagen) @ H. Lamarr

Und schon wieder eine Ärztin, die überzeugt ist selbst an EHS zu leiden. Auszug:

Dr. Monika Krout ist Ärztin aus Aachen. Auch sie ist elektrosensibel. Ihr Mann war es auch. Unter Funkstrahlung bekam er epileptische Anfälle. Vor wenigen Monaten verstarb er nach einer Gehirnblutung. Sie ist sich sicher, der Sendemast, der 60 Meter von ihrem Haus entfernt steht, ist schuld daran. Er wurde zu niedrig gebaut und zu dicht an den Häusern. In der Nachbarschaft nennen sie ihre Straße nur "die Witwenstraße", weil die Männer reihenweise dem Krebs erliegen. Dr. Krout hat die Krankheitsfälle protokolliert, sich an Politiker gewandt, an die Ärztekammer, das Gesundheitsamt.

Sogar die Traueranzeige über den Tod ihres Mannes nimmt Dr. Krout her um Spenden für den Verein KO-Ini zu sammeln. Die Überzeugung sitzt tief. Kein Wort über die Opfer des Irrsinns in den Bericht von Nele Justus. :no:

Zwei weitere Leidensgenossen im weißen Kittel, Dr. Waldmann-Selsam aus Bamberg und Barbara Dohmen aus Murg. Die zwei EHS haben sicher ähnliche Erfahrungen oder besser gesagt, Geschichten auf Lager. Alles schön im Fluss.

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Filz, Spendenaufruf, Einflussnahme, Ko-Ini, Ueberzeugungstäter, Elektrochonder, Mediziner, Nachruf, Dohmen, Friedhof, Krout, Waldmann, Elektrosmog-Quelle, Polarisierung

Irre oder krank? JWD-Reporterin besucht Uli W. im Funkloch

H. Lamarr @, München, Dienstag, 30.08.2022, 10:57 (vor 577 Tagen) @ H. Lamarr

Das neue Monatsmagazin JWD (Joko Winterscheidt's Druckerzeugnis) kümmert sich in seiner jüngsten Ausgabe (04/2018) auch um Uli W., den medienerprobten deutschen Vorzeige-Elektrosensiblen.

An dem oberflächlichen Bericht über den schrägen Uli W. wird es allein nicht gelegen haben, der Verlag Gruner + Jahr stellte das Magazin JWD jedenfalls Ende 2019 nach nur zwei Jahren ein.

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