U. Warnke: Akademiker auf patenten Abwegen (Allgemein)

Robert, Samstag, 04.01.2014, 18:50 (vor 3765 Tagen)

[Strang verschoben am 05.01.2014, 12:02 Uhr und Titel angepasst; Absprung hier]

Der Vereins Anhänger Dr. Klaus Buchner (ödp) gehört mMn zu der ganz üblen Sorte.

Wow! Deutliche Ansage.
Manchmal frage ich mich, ob das schon in Ordnung ist, die Spieler der KOI etc in diesem Forum mit so klaren Worten als das zu benennen, was sie (nach Abwägung aller bekannten Fakten) sind.
Stichwort Cybermobbing.

Andererseits hätten diese Leute durchaus die Möglichkeit, zum Beispiel hier in aller Öffentlichkeit ihren Standpunkt zu vertreten. Tun sie nicht. Und darüber hinaus haben sie auch kein Problem, bestimmten Leuten vor Ort die Hölle heiss zu machen.
Vor ein paar Tagen hatte ich ein Gespräch zum Thema mit meinem Bruder. Es ging um einen Tetra-Masten in der Nähe seines Wohnortes. DF und Buchner traten damals dort auf. Mein Bruder sprach von anschliessendem Haberfeldtreiben gegenüber den Vermietern. Buchner und Co haben also keine grossen Schmerzen, jemanden in der meist ländlich geprägten Gesellschaft zum Aussenseiter und Arschloch zu machen. Auf Grundlage von was? Kühe bekommen Kopfweh und andere Anekdoten?

Die Kompetenz dieser Kompetenzinitiativewissenschaftler lässt einen manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln.

U. Warnke lädt "Nutzer" mit linksdrehenden Elektronen

Eieiei.

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Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

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Heilwasser für Elektrosensible?

H. Lamarr @, München, Sonntag, 05.01.2014, 12:06 (vor 3765 Tagen) @ Robert

Die Kompetenz dieser Kompetenzinitiativewissenschaftler lässt einen manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln.

U. Warnke lädt "Nutzer" mit linksdrehenden Elektronen

Eieiei.

Auch Wasser soll sich mit der Vorrichtung mit linksdrehenden Elektronen aufladen lassen und vom Organismus als Trinkwasser aufgenommen werden können. Leider fehlt mir das Hintergrundwissen, um beurteilen zu können, welchen Grad von esoterischen Blödsinn diesem Maschinchen entspricht (0 ... 100 Prozent). Eine konkrete Begründung, wozu Wasser derart "angereichert" werden sollte, steht in der Patentanmeldung nicht drin. Alles was ich finden konnte ist der vage Hinweis auf eine "positiven Beeinflussung biologischer Prozesse". Da könnte leicht ein Heilwasser für überzeugte Elektrosensible daraus werden, das aber entscheidet allein der Productmanager von BionMed.

Wenn man sich diese Liste anschaut, dann ist Ulrich Warnke guter Kunde von Patentämtern und hält - für einen E-Smog-Frontmann - auch eher sonderbare Patente wie ein Verfahren zur Einwirkung auf Haare zu kosmetischen Zwecken, mit dessen Hilfe die Farbe gefärbte Haare "brillianter und kräftiger" sein soll.

Neu auf der Warnke-Website von BionMed ist der "Ärzte Login", damit ist jetzt dort ein Schutz vor allzu skeptischen Blicken auf Inhalte gegeben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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Heilwasser für Elektrosensible?

Kuddel, Sonntag, 05.01.2014, 16:12 (vor 3764 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 05.01.2014, 17:24

Die Kompetenz dieser Kompetenzinitiativewissenschaftler lässt einen manchmal nur noch mit dem Kopf schütteln.

U. Warnke lädt "Nutzer" mit linksdrehenden Elektronen

Eieiei.

Auch Wasser soll sich mit der Vorrichtung mit linksdrehenden Elektronen aufladen lassen und vom Organismus als Trinkwasser aufgenommen werden können.

Ich denke, die Firma versucht, ihre Medizinprodukte mittels eines offiziell erteilten Patents zu "adeln", um bei Laien (inkl. Medizinern) Eindruck zu schinden.

Bei der Erteilung eines Patents wird aber nicht geprüft, ob es "funktioniert" und eine praktische Anwendung hat, sondern einzig und allein, ob jemand anderes die gleiche Anordung schon einmal dokumentiert hat (="prior art").
Man könnte sich auch problemlos eine phantasievolle Version eines Perpetuum Mobiles patentieren lassen (wenn man bereit ist, die Gebühren zu zahlen).

Im Rahmen meines Studiums hatte ich nur 2 Semester Physikgrundlagen, aber meinem Verständis nach kann man einen Elektronenspin nur in Wechselwirkung mit einem Atom/Molekül-Verbund definieren, nicht aber bei "freien" Elektronen (unterhalb Lichtgeschwindigkeit), da diese kein Dipolmoment aufweisen an welches Rotationsfelder (polarisiertes Licht) angreifen könnte und es daher quasi keine Ordnung (Koordinatensystem) gibt, an welcher man die Orientierung eines Spins festmachen könnte. (Das feste Kristallgitter eines Halbleiters hingegen erlaubt das)

Schaut man sich die von Warnke als Referenz (prior art) angeführten Patente an, so geht es ausnahmslos um Festkörperphysik (=hochreine Halbleiter-,Magnetmaterialien in festem Gitterverbund) zur Anwendung in Datenspeichern (Spin-Tronik).

Die Regeln der Festkörperphysik lassen sich aber nicht ohne weiteres auf (warmes) "Wasser" übertragen, bei welchem die Moleküle durch die thermische Anregung ständig wild kollidieren. Eine künstlich erzeugte Spin-Polarisation, definiert über ein Ungleichgewicht zwischen den 2 möglichen Spin-Zuständen, würde innerhalb kürzester Zeit wieder zerfallen.

Wikipedia: Elektron
Die Suche nach einem elektrischen Dipolmoment des Elektrons blieb bisher ohne positiven Befund. Ein Dipolmoment würde entstehen, wenn bei einem nicht punktförmigen Elektron der Schwerpunkt der Masse nicht gleichzeitig der Schwerpunkt der Ladung wäre.

Herstellung einer Spinpolarisation
...
In Feststoffen, Flüssigkeiten oder Gasen wird Polarisation der Atomkerne mittels eines Magnetfelds erzeugt, oft mit Hilfe tiefer Temperatur, um die thermische Energie der Teilchen klein zu halten
...
Eine weitere Methode besteht darin, Atome durch optisches Pumpen mit zirkular polarisiertem Licht auszurichten und die Kopplung der Elektronen mit dem Kernmoment (siehe Hyperfeinstruktur) auszunutzen.

K

Heilwasser für Elektrosensible?

charles ⌂ @, Sonntag, 05.01.2014, 17:44 (vor 3764 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von charles, Sonntag, 05.01.2014, 18:43

Es gibt welche Kunststoff Wirbel Connectoren.
Damit kann man zwei 1.5 Liter Flaschen miteinander verbinden.
Ein flasche wird mit Leitungswasser gefühlt.
Dann dreht man die Fläschen um, und das Wasser läuft, wirbelend, in die leer Flasche.

Viele Personen haben bestätigt, dasa dieses *vitalisiertes* wasser viel besser schmeckt.
Punkt.
Es hat aber nix mit Elektrosensible zu tun.
Nur eine Geschmacksache.

Übrigens ist es so, das ich eine Erhöhung der Bioenergie messen konnte.
Das habe ich auch mit Wasser vor und nach ein Vitalisiergerät gemacht.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Heilwasser für Elektrosensible?

Robert, Sonntag, 05.01.2014, 18:14 (vor 3764 Tagen) @ H. Lamarr

Mein Senf dazu:

Wie das Stichwort Wasseraufbereitung bereits nahelegt, geht es meiner Meinung nach um ein Verfahren, das im Bereich der Esoterik anzusiedeln ist. Dafür spricht auch der Begriff “linksdrehend”. Bis auf gewisse Ausnahmen überwiegend verwendet von Esoterikern.
“Wirbel” ist auch so ein Reizwort.

Elektronen haben einen Spin, der in einem Magnetfeld entweder parallel oder antiparallel ausgerichtet sein kann (+1/2 oder –1/2). Warum das eine rechts und das andere linksdrehend sein soll – keine Ahnung. Und auch warum linksdrehende Elektronen gesünder sein sollen.

Nehmen wir mal an, der Erfinder möchte einen Fluss von Elektronen erzeugen, die vorwiegend eine bestimmte Spin-Ausrichtung haben sollen. Der Fachausdruck für einen solchen Elektronenstrahl heisst “spinpolarisiert”.
Solche spinpolarisierte Elektronenstrahlen sind in der Forschung von Interesse, siehe zB die Habilitationsschrift von Hillert:

http://www-elsa.physik.uni-bonn.de/Publikationen/texte/hillert_habil.pdf

Darin findet man auf Seite 6, dass sich bereits Bohr und Pauli (nicht Spatenpauli!) in den 30ern Gedanken gemacht haben, wie man Elektronenspins ausrichtet. Zitat von Hillert: “
Eine Spinfilterung von Elektronenstrahlen durch makroskopische Felder wird seither in den Lehrbüchern als undurchführbar dargestellt”. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass der Erfinder Sachen berichtet, die man in Lehrbüchern nicht lesen kann.

Wenn man Elektronen einem Magnetfeld aussetzt, nehmen sie eine Ausrichtung parallel oder antiparallel ein. Da die Energiedifferenz beider Zustände viel kleiner ist als die thermische Energie, ist die Besetzung beider Zustände praktisch gleich. Magnetfeld allein hilft also nicht. Einstrahlung von Licht macht auch keinen rechten Sinn, da die Übergangsenergie von +1/2 zu –1/2 bei realistischen Magnetfeldstärken im Mikrowellenbereich liegt, also viele Grössenordnungen weniger. Einstrahlung von zirkular polarisiertem Licht macht für mich noch weniger Sinn.
Und wie Kuddel bereits erwähnt hat, stossen die Elektronen im Wasser/Luft/Metall nach einigen Nanometern und da Elektronen bekanntlich ein schlechtes Gedächtnis haben, dürften beim “Nutzer” keine Elektronen mit der gewünschten Drehung mehr ankommen.
Das Ganze ist für mich komplett sinnfrei. Ich lasse mich aber gerne belehren.

Welchen enormen Aufwand man betreibt, um spinpolarisierte Elektronen zu erzeugen, findet man auch bei Hillert.
Würde eine solch banale Vorrichtung wie beschrieben auch funktionieren, wäre das schon lange Stand der Technik und somit nicht mehr patentierbar.
Warum der Prüfer sowas durchgehen lässt – keine Ahnung.
Warum man sowas einreicht - Investoren beeindrucken?

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Links und rechtsdrehend

Dr. Ratto, Montag, 06.01.2014, 11:51 (vor 3764 Tagen) @ Robert

Warum das eine rechts und das andere linksdrehend sein soll – keine Ahnung. Und auch warum linksdrehende Elektronen gesünder sein sollen.

Vollkommen richtig, links und rechts drehende Elektronen gibt es nicht. Der Begriff soll nur verwirren und "gut" suggerieren.

"Linksdrehend" ist in der Ernährungswissenschaft ein Modebegriff, ähnlich wie "ungesättigte omega-Fettsäuren" Niemand weiss, was es bedeutet, jeder assoziiert es aber mit "gut" und "gesund". Genau das ist das Ziel.

Links und rechts drehend ist ein Begriff aus der Biochemie, es handelt sich um chemische Stoffe - Enatiomere - deren Struktur spiegelbildlich zueinander steht. Sie haben unterschiedliche optische Eigenschaften, drehen die Polarisationsebene des polarisierten Lichts im Uhrzeigersinn (rechtsdrehende Form) oder gegen den Uhrzeigersinn (linksdrehende Form). Viele Aminosäurem haben diese Eigenschaft. Aminosäuren sind Bausteine von Proteinen, und damit auch von Organismen und auch vom menschlichen Körper. Wir müssen sie mit der Nahrung aufnehmen. In der Natur überwiegen linksdrehende Aminosäuren, deswegen gelten sie in der Ernährung als gut und gesund. Es gibt auch rechtsdrehende Aminosäuren mit speziellen Funktionen.

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Bauernfängerei

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