James Lin kritisiert geltende EMF-Grenzwerte scharf (Forschung)
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.05.2023, 12:00 (vor 591 Tagen)
In der Juni-Ausgabe des IEEE Microwave Magazines übt James Lin erneut Kritik an den geltenden HF-EMF-Grenzwerten. Microwave News zufolge ist es Lins bislang schärfste Kritik. Zuletzt hatte Lin die Grenzwerte erst vor wenigen Wochen attackiert.
Mit Tabelle 1 (Screenshot) bietet der jüngste Beitrag eine gute Übersicht der geltenden Teilkörper- und Ganzkörper-Grenzwerte einschließlich der Sicherheitsfaktoren und auf den letzten beiden Spalten des Beitrags gibt der Autor Einblick, welche Rolle es spielt, wenn die SAR über 10 g oder 1 g Gewebemasse gemittelt wird.
Lins Angriffe auf die geltenen HF-EMF-Grenzwerte genießen besonders unter Mobilfunkkritikern große Beachtung, da Lin von 2004 bis 2016 Icnirp-Kommissionsmitglied war und nach seinem Ausscheiden aus der Kommission ins Lager der Icnirp-Kritiker wechselte. Die Kommission hat sich bislang öffentlich nicht zum Sinnenswandel ihres Ex-Mitglieds geäußert, sieht diesen dem Vernehmen nach jedoch als legitimen Ausdruck freier Meinungsäußerung.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Bioelectromagnetics, James Lin
James Lin: Warten aufs Corrigendum
H. Lamarr , München, Donnerstag, 11.05.2023, 23:42 (vor 590 Tagen) @ H. Lamarr
Und hier zum Vergleich die EMF-Grenzwerte gemäß Icnirp 2020:
Wem fällt was auf?
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Grenzwerte, James Lin
James Lin: Warten aufs Corrigendum
hikchr, Freitag, 12.05.2023, 09:24 (vor 590 Tagen) @ H. Lamarr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
James Lin: Warten aufs Corrigendum
H. Lamarr , München, Freitag, 12.05.2023, 13:05 (vor 590 Tagen) @ hikchr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
Stimmt, womit James die geltenden EMF-Grenzwerte beiläufig um Faktor 10'000 zu hoch ansetzt.
Ein ähnliches Missgeschick passierte 2004 Jiri Silny (Initiator des EMF-Portals) in einem seiner Gutachten. Damals war es Michael Kundi, der den Fehler entdeckte und sinngemäß mit den Worten kommentierte: Was soll man dazu noch sagen?
Wäre irren nicht menschlich, bräuchte es keine Qualitätskontrollen. Üblicherweise erhalten Autoren deshalb Korrekturfahnen ihrer Artikel vom Verlag zur Freigabe. Bei Tabelle 1 müssen sowohl Lin als auch der zuständige Redakteur des Magazins einen Augenpaul gehabt haben. Den hatte auch ich. Der Fehler ist mir beim Anfertigen des Screenshots nicht aufgefallen, erst später und dann zunächst auch nur, weil die Einheit W/cm² hierzulande unüblich ist. Vielleicht liegt das daran, dass Lin zweifelsfrei ein ausgewiesener Experte in EMF-Sachfragen ist. Bei solchen Koryphäen vermutet man keine folgenschweren Flüchtigkeitsfehler, sondern zweifelt zuerst an sich selber .
Bleibt zu hoffen, dass das Magazin den Fehler in der kommenden gedruckten Ausgabe noch beseitigen kann, damit nicht das hier passiert.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
James Lin: Warten auf Antwort
H. Lamarr , München, Freitag, 12.05.2023, 17:26 (vor 590 Tagen) @ hikchr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
Ich habe mir erlaubt James Lin per E-Mail auf den Fehler hinzuweisen. Und bei dieser Gelegenheit habe ich um Auskunft gebeten, wie es kommt, dass ein langjähriges Icnirp-Kommissionsmitglied nach seinem Ausscheiden aus der Kommission die Icnirp-Grenzwerte plötzlich nicht mehr für ausreichend hält.
Die Frage brennt ja nicht nur mir auf den Nägeln. Meines Wissens hat sich Lin öffentlich nie zu seinem Sinneswandel geäußert. Ich halte es daher für äußerst unwahrscheinlich, gäbe er mir als "Belohnung" für den Fehlerhinweis Antwort. Aber: Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Tags:
Anfrage, James Lin, ICNIRP-Mitglied
James Lin: Antwort
H. Lamarr , München, Freitag, 12.05.2023, 23:40 (vor 589 Tagen) @ H. Lamarr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
Ich habe mir erlaubt James Lin per E-Mail auf den Fehler hinzuweisen.
Dafür bedankt er sich, vermutet, er habe das schon im Manuskript versemmelt, und nun will er eine Korrektur an den Verlag senden.
Und bei dieser Gelegenheit habe ich um Auskunft gebeten, wie es kommt, dass ein langjähriges Icnirp-Kommissionsmitglied nach seinem Ausscheiden aus der Kommission die Icnirp-Grenzwerte plötzlich nicht mehr für ausreichend hält.
Hierzu stellt er kurz und bündig fest, er sei bereits 2016 aus der Icnirp-Kommission ausgeschieden. Icnirp 2020 sei viele Jahre später herausgekommen und daran hätte er nicht mitgewirkt.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
James Lin: Antwort
e=mc2, Samstag, 13.05.2023, 08:39 (vor 589 Tagen) @ H. Lamarr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
Auf den Fehler mit den 2 statt 1 cm² haben Sie ihn auch grad aufmerksam gemacht? Für mich auch schleierhaft, dass er sich beklagt, dass gepulste Felder nicht berücksichtigt seien, wo es doch in den Richtlinien zwei Tabellen dazu hat (Tabelle 3 und 7).
Tags:
ICNIRP-Richtlinien
James Lin: Antwort
H. Lamarr , München, Sonntag, 14.05.2023, 00:49 (vor 588 Tagen) @ e=mc2
Auf den Fehler mit den 2 statt 1 cm² haben Sie ihn auch grad aufmerksam gemacht?
Oh, Mist! Nein, den habe ich nicht gesehen.
Für mich auch schleierhaft, dass er sich beklagt, dass gepulste Felder nicht berücksichtigt seien, wo es doch in den Richtlinien zwei Tabellen dazu hat (Tabelle 3 und 7).
Auch das ist mir nicht aufgefallen. Ich werde James auf die beiden Nachzügler hinweisen, er wird begeistert sein .
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Aussteiger: hier James Lin, dort Geoffrey Hinton
H. Lamarr , München, Sonntag, 14.05.2023, 14:21 (vor 588 Tagen) @ H. Lamarr
Und bei dieser Gelegenheit habe ich um Auskunft gebeten, wie es kommt, dass ein langjähriges Icnirp-Kommissionsmitglied nach seinem Ausscheiden aus der Kommission die Icnirp-Grenzwerte plötzlich nicht mehr für ausreichend hält.
Hierzu stellt er kurz und bündig fest, er sei bereits 2016 aus der Icnirp-Kommission ausgeschieden. Icnirp 2020 sei viele Jahre später herausgekommen und daran hätte er nicht mitgewirkt.
James Lin will sich von der Revolution in der Telekommunikation, die er mit entfacht hat, nicht widerstandslos fressen lassen. Auf der Ebene der momentan viel diskutierten Künstlichen Intelligenz gibt es dazu mit Geoffrey Hinton einen weiteren Aussteiger.
Am 1. Mai gab der Informatiker Geoffrey Hinton sein Ausscheiden aus Google bekannt, weil er Bedenken in Bezug auf die von ihm mitentwickelte Technologie hat. Seine Sorge gilt der zunehmenden Intelligenz der Technologie.
Dr. Hinton ist nur einer von einer wachsenden Anzahl einflussreicher Personen, die vor einer neuen Generation von KI-gestützten Chatbots wie ChatGPT warnen. „Im Moment sind sie noch nicht intelligenter als wir, soweit ich das beurteilen kann. Aber ich denke, sie könnten es bald sein“, sagte er der „BBC“. „[W]as wir sehen, ist, dass ein Programm wie GPT-4 einen Menschen in Bezug auf sein Allgemeinwissen in den Schatten stellen, und zwar bei weitem. In Sachen logisches Denken ist es zwar nicht so gut, aber es beherrscht bereits einfaches Denken. In Anbetracht des raschen Fortschritts erwarten wir, dass sich diese Dinge schnell verbessern werden. Aus diesem Grund müssen wir uns Gedanken darüber machen.“ weiter ...
Hintergrund
KI-Pionier Geoffrey Hinton warnt vor seiner eigenen Schöpfung (mit Bezahlschranke)
Chatbots ersetzen Referenten von Anti-Mobilfunk-Vereinen
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
ICBE-EMF über James Lin: Lob ohne Tadel
H. Lamarr , München, Sonntag, 21.05.2023, 14:12 (vor 581 Tagen) @ hikchr
In der oberen Tabelle werden als Einheit teilweise Watt/Quadratzentimeter statt Watt/Quadratmeter verwendet.
Die Icnirp-Alternative ICBE-EMF (International Commission on Biological Effects of Electromagnetic Fields) verweist am 16. Mai 2023 mit einem PDF erfreut auf Lins Artikel, ohne jeglichen Hinweis, dass dort einiges verkorkst ist. Offenbar wurden sämtliche Fehler in dem Artikel nicht bemerkt, weil die alternativen Grenzwertsetzer eher darauf bedacht waren, nach Übereinstimmungen von Lins Ansichten zu 5G mit den ihren Ausschau zu halten. Die 5G-Ansichten der 2021 gegründeten ICBE-EMF wurden 2022 unter dem sperrigen Titel "Scientific evidence invalidates health assumptions underlying the FCC and ICNIRP exposure limit determinations for radiofrequency radiation: implications for 5G" (Volltext) veröffentlicht. Und selbst bei ihrem eigenen Werk sind die alternativen Wissenschaftler in dem PDF schlampig, sie datieren es fälschlich auf 2002 zurück. Blindes Vertrauen in die Kompetenzen der ICBE-EMF weckt das alles mMn nicht.
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –